Excel gehört in vielen HR-Abteilungen noch immer zum Alltag, sei es für Urlaubsübersichten, Zeiterfassungen oder Lohnlisten.
Auf den ersten Blick erscheint Excel als flexibles, günstiges und leicht zu bedienendes Tool, das mag es durchaus auch sein. Doch nicht für den Personalbereich.
Im modernen Personalmanagement ist Excel schon längst keine smarte Lösung mehr und kann zu einem wachsendem Risiko werden, indem es Zeit, Nerven und im schlimmsten Fall sogar Geld kostet.
Excel ist kein HR-Tool – und war es nie
Ursprünglich wurde Excel als Tabellenkalkulation entwickelt und hat sich für einfache Datenverarbeitung und Berechnungen bewährt.
Doch es wird den Anforderungen moderner HR-Prozesse bei weitem nicht mehr gerecht. Was genau fehlt?
- Workflows und Prozesse: Es gibt keine automatisierten Erinnerungen, Freigaben oder Eskalationen bei Fristen. Jeder Schritt muss einzeln angestoßen werden.
- Rollen- und Rechteverwaltung: In Excel lässt sich nicht zuverlässig steuern, wer welche Informationen sehen oder bearbeiten darf, ein unterschätztes Risiko für die sensiblen personenbezogenen Daten im HR.
- Keine Automatisierungen: Abwesenheiten, Änderungen in Arbeitsverträgen oder Stammdaten müssen ständig manuell gepflegt werden. Diese manuellen Aufgaben sind nicht nur zeitaufwendig, sondern auch fehleranfällig.
- Kein Self-Service: In Zeiten von Homeoffice und Digitalisierung ist es von entscheidender Bedeutung, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre eigenen Daten wie Urlaubsanträge oder Änderungen der persönlichen Angaben direkt verwalten können.
Fehler mit Folgen: Wenn ein Klick alles durcheinander bringt
Wer regelmäßig mit Excel arbeitet, kennt die kleinen Fehler, die oft große Auswirkungen haben.
Typische Fehlerquellen in Excel:
- Formeln werden aus Versehen überschrieben oder gelöscht
- Versehentlich werden falsche Zellen kopiert
- Veraltete und nicht mehr nachvollziehbare Versionen
- Datenverlust durch fehlende Backups
Solche Fehler sind im HR besonders kritisch, schließlich geht es um rechtlich relevante Informationen wie Arbeitszeiten, Löhne oder Urlaub.
Ein falsch berechneter Urlaubsanspruch führt schnell zu Konflikten, ein falsch ausgezahlter Lohn zu großem Ärger. Die Folge ist dann Vertrauensverlust, intern wie extern.
Wächst das Team, wächst das Chaos
Was mit 3 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern funktioniert, bricht bei 30 oder mehr schnell zusammen. Typische Probleme, die auftreten, wenn Excel weiterhin genutzt wird:
- Urlaubslisten sind widersprüchlich oder doppelt geführt
- Abwesenheiten sind nicht vollständig dokumentiert
- Sensible Bewerberdaten landen irgendwo zwischen E-Mail und Excel
- Arbeitszeiten sind nicht immer vollständig nachvollziehbar
Skalierbarkeit sieht anders aus. Vor allem wachsende Unternehmen stoßen hier schnell an Grenzen und verschwenden wertvolle Ressourcen durch Suchen, Nachfragen und Nacharbeiten.
Datenschutz? Mit Excel eher schwierig umzusetzen
Mit der DSGVO ist der Schutz personenbezogener Daten 2016 zur Pflicht geworden. Doch Excel ist aus Datenschutzsicht eher problematisch:
- Sensible Daten werden nicht verschlüsselt: Excel-Dateien sind häufig unverschlüsselt. Dies ist besonders problematisch, wenn es um vertrauliche Informationen wie Gehälter oder persönliche Daten geht.
- Dateien sind oft lokal oder in geteilten Ordnern gespeichert: Dateien, die lokal oder in einem geteilten Ordner gespeichert sind, sind anfällig für Datenpannen oder versehentliche Löschungen.
- Wer wann was geändert hat, kann nicht nachvollzogen werden: Es fehlt eine revisionssichere Aufzeichnung, die nachhält, wer welche Änderung wann vorgenommen hat. Im Falle einer Datenpanne muss dies jedoch oft nachgewiesen werden.
- Keine revisionssichere Aufbewahrung: Eine revisionssichere Speicherung von Daten ist nicht gegeben und macht es unmöglich, im Falle einer Prüfung nachzuweisen, dass alle Daten korrekt verarbeitet und gespeichert wurden.
Was im ersten Moment harmlos erscheint, kann im Ernstfall richtig teuer werden. Sei es durch einfache Auskunftsanfragen, Datenpannen oder Prüfungen durch Aufsichtsbehörden.
Die gesetzlichen Anforderungen steigen – und Excel kommt nicht mit
Seit Einführung der Zeiterfassungspflicht reicht eine einfache Excel-Tabelle nicht mehr aus.
Unternehmen müssen:
- Arbeitszeiten manipulationssicher erfassen
- Die Zeiten minutengenau dokumentieren
- Arbeitszeiten auf Verlangen vorlegen können
Excel erfüllt keine dieser Anforderungen zuverlässig und schon gar nicht revisionssicher. Wer jetzt nicht umstellt, riskiert rechtliche Probleme.
Auch für andere gesetzliche Anforderungen wie Nachweispflichten, revisionssichere Archivierung oder Einsichtsrechte für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfüllt Excel längst nicht mehr die erforderlichen Standards.
Kein Reporting, keine Echtzeitdaten und kaum Überblick
Im modernen HR sind Daten nicht nur eine Verwaltungsangelegenheit, sie sind entscheidend für die strategische Planung. Fluktuation, Krankheitstage, Personalplanung, all diese Daten müssen aktuell vorliegen, um korrekte Entscheidungen treffen zu können.
Doch mit Excel bleibt der Überblick oft aus, denn
- Auswertungen müssen manuell erstellt werden und das kostet viel Zeit und Aufwand
- Berichte sind fehleranfällig und selten aktuell, vor allem wenn die Datenbasis veraltet ist
- Keine Vergleichbarkeit oder Analyse-Trends für Vergleiche
Moderne Unternehmen brauchen Echtzeitdaten und eine automatisierte Auswertung, nicht Tabellen, die erst mühsam zusammengeschoben werden müssen.
Die Vorteile moderner HR-Lösungen
Der Umstieg von Excel auf eine zuverlässige und spezialisierte HR-Software ist mehr als nur ein technischer Wechsel, er bedeutet eine grundlegende Verbesserung der Effizienz, Sicherheit und Skalierbarkeit.
Die Vorteile auf einen Blick:
- Automatisierte Prozesse: Abwesenheiten, Verträge und Dokumente – alles digital mit Workflows.
- Datenschutzkonform: Rechtemanagement, revisionssichere Speicherung und DSGVO-konforme Datenverarbeitung
- Mitarbeiterportal: Self-Service für Stammdaten, Anträge und Dokumente
- Zuverlässige Zeiterfassung: Gesetzeskonform, minutengenau und manipulationssicher, moderne Systeme schaffen Transparenz
- Berichte und Auswertungen: Wichtige Kennzahlen sind jederzeit aktuell verfügbar
- Entlastung der HR-Abteilung: Weniger manuelle Aufgaben und mehr Zeit für strategische Themen
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Fazit: Excel war gut, ist aber längst keine HR-Lösung mehr
Was früher mit ein paar Tabellen genügte, kann heute schneller zum Risiko werden, als man denkt.
Excel ist kein HR-Tool, weder für effizientes Arbeiten noch für rechtssicheres Handeln. Unternehmen, die weiterhin daraufsetzen, verschenken nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern riskieren auch Datenverstöße.
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