Arbeitszeitkonto

Eine Frau in einem schwarzen Oberteil steht vor einem gläsernen Büro. Sie hat ein iPhone in der Hand, auf dem ein Sticker mit dem rzh-Logo zu sehen ist. Sie checkt ihr Arbeitszeitkonto via App.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Arbeitszeitkonto erfasst die Arbeitszeiten von Mitarbeitern und bietet Flexibilität, indem Über- oder Minusstunden erfasst werden.
  • Langfristig können Zeiten für Sabbaticals oder Vorruhestand angespart werden.
  • Arbeitgeber profitieren von der Einhaltung gesetzlicher Arbeitszeitvorgaben.
  • Es gibt keine Pflicht zur Einrichtung von Arbeitszeitkonten, aber Unternehmen müssen seit einem EuGH-Urteil (2019) und der BAG-Entscheidung (2022) die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter erfassen.

Was ist ein Arbeitszeitkonto?

Ein Arbeitszeitkonto, oft auch Gleitzeitkonto genannt, ist ein Instrument, um die Arbeitszeiten der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zu erfassen. Angestellte bekommen dadurch mehr Flexibilität und können ihre Work-Life-Balance verbessern.

Vor- und Nachteile des Arbeitszeitkontos

Vorteile

Durch Arbeitszeitkonten werden Über- oder Minusstunden von Angestellten erfasst. Das hat den Vorteil, dass Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen je nach Arbeitsaufkommen mehr oder weniger arbeiten können, ohne dass Überstunden beispielsweise direkt ausgezahlt oder mit Freizeit ausgeglichen werden.

In Langzeitmodellen können die Angestellten sogar Zeiten anhäufen, um ein Sabbatical einzulegen oder früher in den Vorruhestand gehen zu können.

Außerdem können Arbeitgeber durch Arbeitszeitkonten sicherstellen, dass gesetzliche Vorgaben zur Höchstarbeitszeit und Ruhezeiten eingehalten werden. Ein Arbeitszeitkonto schafft somit eine Win-win-Situation für beide Seiten, indem es eine flexible und faire Gestaltung der Arbeitszeiten ermöglicht.

Nachteile

Wurden Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen früher Überstunden direkt finanziell ausgeglichen, werden sie heute meist durch Freizeitausgleich abgegolten. Das ist jedoch nicht immer direkt möglich.

Wird ein Unternehmen beispielsweise insolvent, kann es passieren, dass nicht mehr ausbezahlt oder ausgeglichen werden können. Nicht außer Acht zu lassen ist, dass die Arbeitszeiten kontinuierlich erfasst und sorgfältig verwaltet werden müssen. Dies kann zusätzlichen bürokratischen Aufwand für den Arbeitgeber bedeuten.

Sind Arbeitszeitkonten gesetzlich geregelt?

Es gibt keine gesetzliche Vorschrift, dass Unternehmen Arbeitszeitkonten einrichten müssen. Jedoch müssen Unternehmen laut dem EuGH-Urteil von 2019 und der BAG-Entscheidung von 2022 die Arbeitszeiten ihrer Angestellten erfassen. Den Arbeitgebern bleibt selber überlassen, ob dies über ein Arbeitszeitkonto geschieht.

Hinweis: Arbeitgeber dürfen Arbeitszeitkonten nur einführen, wenn es eine gesetzliche Grundlage hat. Dies kann im Arbeitsvertrag vereinbart sein oder aber auch in einer Betriebsvereinbarung.

Darf auf dem Arbeitszeitkonto eine Korrektur erfolgen?

Korrekturen dürfen auf dem Arbeitszeitkonto durchgeführt werden, solange diese nicht zu einer Manipulation der Zeiten führt. Hat zum Beispiel ein Zeiterfassungsterminal, an dem ein- und ausgestempelt wurde, kurzfristig keine Verbindung, können Zeiten nicht ordnungsgemäß erfasst werden. In diesem Fall dürfen selbstverständlich Korrekturen vorgenommen werden.

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Mitarbeiterin sucht Kontakt via iPhone. Im Hintergrund Glaskasten