Rekrutierung zielt stets darauf ab, potenzielle Bewerber*innen zu identifizieren, neue Kontakte zu knüpfen und eine dauerhafte Beziehung aufzubauen. Die eigene Website und ein individuell angepasstes Bewerbermanagement sollten dabei als Ausgangspunkt dienen. Weitere Rekrutierungsmöglichkeiten sind Anzeigen in Printmedien, Jobmessen und die kostenlose Option der Arbeitsagentur. In speziellen Fällen können auch Personalberater*innen und Headhunter gute Ansprechpartner*innen sein. In einer weitestgehend digitalisierten Welt sind Jobportale wie LinkedIn oder Xing allerdings der große Favorit und generieren die meisten Einstellungen.
LinkedIn: Ein Business-Netzwerk
LinkedIn und Ihre Möglichkeiten
Empoyer Branding und Gestaltung des Unternehmensprofils
LinkedIn Stellenanzeige (Passive Recruiting), Active Sourcing und was es zu beachten gilt
Fazit
LinkedIn: Ein Business-Netzwerk
Bei LinkedIn, einem Business-Netzwerk, sind Sie genau an der richtigen Adresse. LinkedIn verfügt über 850 Millionen Mitgliedern über 200 Ländern und bietet das größte Karrierenetzwerk der Welt. Die Anzahl der Nutzer*innen in der DACH-Region beläuft sich auf über 20 Millionen (Stand April 2023). Ursprünglich hauptsächlich zur Personalbeschaffung verwendet, wird die Plattform heute auch zum Austausch von Inhalten und der Pflege beruflicher Beziehungen genutzt.
LinkedIn und Ihre Möglichkeiten
Eine kostenfreie Inserierung mit begrenzter Nutzung ist möglich und hilfreich, beinhaltet jedoch nur eine Anzeige auf einmal und eine Begrenzung der Anzeigen innerhalb von 30 Tagen bei einer Laufzeit von 21 Tagen. Bei dem Wunsch nach mehr Sichtbarkeit oder Reichweite, um sich von der Konkurrenz zu unterscheiden und abzuheben, sollte man sich für ein Abonnement-Modell entscheiden. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen empfiehlt sich das Einsteiger-Recruiting-Tool „LinkedIn Recruiter Lite“. Damit können Sie Ihre Reichweite vergrößern, Ihre Suche auf die relevantesten Kandidat*innen einschränken und laut LinkedIn 3-mal mehr qualifizierte Bewerbungen generieren.
Auf Ihrem Profil sehen Sie Ihren Firmennamen, haben Zugriff auf eine Suchfunktion und können Ihre Startseite, Ihr Netzwerk, Nachrichten, Mitteilungen und Ihre persönlichen Einstellungen verwalten. Darüber hinaus erhalten Sie einen Überblick über Ihre eingestellten Beiträge, Produkte und die Möglichkeiten, die sich Ihnen bieten, um Ihre Unternehmensseite zu optimieren. Sie können Analysedaten zu Ansichten, Klicks, Klickrate, Engagement-Rate und Reaktionen einsehen. Sie können Kommentare verwalten, Beiträge direkt teilen, neue Jobs veröffentlichen und den Zeitpunkt der Veröffentlichung festlegen.
Employer Branding und Gestaltung des Unternehmensprofils
Damit Ihre Rekrutierung erfolgreich ist, sollten Sie eine Konzeption erstellen und sich auf Ihre Zielgruppe konzentrieren. Hier kann „LinkedIn Talent Insights“ aufschlussreiche Daten liefern. Gestalten Sie Ihre Texte leicht verständlich, integrieren Sie die Kultur, Werte und Missionen Ihres Unternehmens und formulieren eine klare Handlungsaufforderung. Vergessen Sie auch nicht, Informationen zur Teamkultur, betrieblichen Sozialleistungen und sonstigen Vergünstigungen bereitzustellen. Machen Sie Ihr Unternehmen für Jobkandidat*innen interessant, nutzen kreative Medien wie Bilder, Grafiken und Videos und geben so einen authentischen Einblick in Ihr Unternehmen. Videos vermitteln Ihre Kultur so anschaulich, wie dies mit einem reinen Text nicht möglich wäre. Achten Sie darauf, dass Ihre Beiträge zum Unternehmen passen und die Ideale des Unternehmens widerspiegeln. Informieren Sie regelmäßig und aktuell über relevante Unternehmens- und Branchenupdates. Bleiben Sie in jedem Fall authentisch!
Die Bedeutung von Empfehlungsmarketing bei Neueinstellungen nimmt kontinuierlich zu. Animieren Sie daher Ihre Mitarbeiter*innen Kommentare zu schreiben, um nicht nur das Interesse Ihrer Follower zu wecken, sondern auch für die Positionierung Ihrer Stellenanzeige durch den LinkedIn-Algorithmus zu verbessern. Eine weitere Bereicherung ist das Einbinden von Geschäftspartner*innen, Kund*innen und Expert*innen. Je aktiver Sie kommunizieren und posten, desto höher die Reichweite und die Positionierung.
Werfen Sie ein Blick auf andere Profile, lassen Sie sich inspirieren und prüfen Sie, was optimiert werden kann bezüglich des Titels, Art, Zielgruppe, Impressionen, Ansichten, Klicks, Klickrate, Reaktionen, Kommentare und Engagement-Rate. Eine erste gute Referenz zu der Qualität Ihres Posts bilden Sie selbst. Stellen Sie sich die Frage, ob Sie gerne in diesem Unternehmen arbeiten würden oder was sich ändern müsste. Was macht Ihr Unternehmen außergewöhnlich? Nehmen Sie die Rolle der Bewerber*innen ein und spielen Sie eine Bewerbungssituation durch. Sobald Ihr Unternehmensprofil eingerichtet ist, sollten Sie es stets aktualisieren.
Hashtags nutzen? Warum nicht! Zum einen können Sie Ihren eigenen Hashtag erstellen, aber bitte persönlich, einzigartig und individuell oder Sie verlinken in Ihren Beiträgen mit einem „@“ Einzelpersonen oder andere Unternehmen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, auf altbewährte Hashtags zurückzugreifen.
LinkedIn-Stellenanzeigen (Passive Recruiting), Active Sourcing und was es zu berücksichtigen gilt
LinkedIn-Stellenanzeigen
Bei Ihrer Stellenanzeige achten Sie auf die Nutzung der vorher bestimmten Keywords. Benennen Sie die Anforderungen und den Aufgabenbereich der offenen Stelle und geben Einblicke in Ihre Unternehmenskultur. Gestalten Sie Ihre Stellenanzeige möglichst individuell, attraktiv und inspirierend. Für detailliertere Informationen verweisen Sie auf Ihre Website. Um den Bewerbungsweg so kurz wie möglich zu gestalten, geben Sie Ihre Kontaktdaten an.
Um zu erfahren, ob Ihre Bemühungen Früchte tragen oder ob es gegebenenfalls Verbesserungspotenzial gibt, sollten Sie die Analysedaten im Blick behalten. Eine Übersicht der letzten 30 Tage finden Sie dort zusammengefasst. Sie können jedoch auch einen Zeitraum von bis zu 365 Tagen detaillierter betrachten. So sehen Sie die Anzahl der Seitenaufrufe und demografische Daten zu Ihren Besucher*innen.
Informieren Sie über Ihre Dienstleistungen/Produkte und verlinken Sie Ihren Blog und andere soziale Netzwerke. Der gemeinsame Nenner bleibt die Präsentation Ihrer Markenpersönlichkeit und die „Bewerbung“ als attraktive(r) Arbeitgeber*in. Eine weitere Möglichkeit, eine größere Reichweite zu erzielen, ist die Verwendung von „gesponserten Jobs“. Dadurch wird Ihre Stellenanzeige im Abschnitt „Jobs, an denen Sie interessiert sein könnten“ prominent platziert.
Wenn Sie auf eine(n) Kandidat*in aufmerksam geworden sind und Kontakt aufnehmen möchten, nutzen Sie InMail in Ihrem LinkedIn-Postfach. Durch die Filteroptionen können Sie die richtigen Kandidat*innen auswählen und die Anzahl auf einige wenige reduzieren. Mit InMail können Sie eine persönliche Ansprache vornehmen und echtes Interesse vermitteln. Als Abwechslung können Sie auch die kostenfreie Funktion für Sprachnachrichten nutzen, um persönlich zu kommunizieren. Angesichts der Vielzahl von Textnachrichten auf LinkedIn fällt dies positiv auf.
Active Sourcing
Bei der Suche nach neuen Mitarbeiter*innen sollten Sie sich nicht nur auf aktive Bewerber*innen und Jobsuchende verlassen. Passive Bewerber*innen spielen eine immer wichtigere Rolle. Unter passiven Bewerber*innen versteht man Personen, die zwar nicht aktiv nach einem Job suchen, aber offen für einen Jobwechsel sind, wenn sie gezielt angesprochen und ein attraktives Angebot erhalten. Laut einer Umfrage bewerben sich über 25 % der Befragten nach einer Direktansprache bei einem Unternehmen. Bekundet einer Ihrer Kandidat*innen Interesse, beantworten Sie Rückfragen und tauschen Sie Erwartungen und Details zur Stelle aus. Entscheiden Sie schnell, ob Bewerber*innen für den Job geeignet sein könnten und laden Sie sie zu einem Gespräch ein. Wenn derzeit keine Stelle verfügbar ist, nehmen Sie die Kandidat*innen in Ihren Kandidatenpool auf, der regelmäßig gepflegt werden sollte, um bei Bedarf schneller rekrutieren zu können.
Fazit
LinkedIn ist das größte Karrierenetzwerk der Welt und bietet Ihnen eine enorme Reichweite. Mit einer aussagekräftigen Karriereseite stärken Sie Ihr Employer Branding, machen die richtigen Kandidat*innen auf sich aufmerksam und haben die Möglichkeit, einen Talentpool für offene Stellen aufzubauen. Eine Stellenanzeige ist der erste Berührungspunkt mit Ihrem Unternehmen und muss auf Anhieb überzeugen. Das Erstellen eines Profils ist der erste Schritt, aber es ist ebenso wichtig, es aktuell zu halten und qualitativ hochwertigen Content zu erstellen. Aufgrund des umkämpften Marktes um Fachkräfte reicht es nicht, auf Bewerbungen zu warten, gehen Sie aktiv auf Kandidat*innen zu.
Wir wünschen frohes Rekrutieren!