Employee Ownership – ESOP, VSOP, Kapitalbeteiligungen und Lush
Employee Ownership beschreibt die Betriebsbeteiligung von Mitarbeitern.

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Personio macht es! Trade Republic, GetYourGuide und Lush machen es auch. Und schenkt man Yoko Spirig von Ledgy Glauben, nutzt beinahe jedes Einhorn in Deutschland die Option der Mitarbeiterbeteiligung, auch bekannt als Employee Ownership. Natürlich sprechen wir hier nicht von den Fabelwesen, die gerne auf rosa Untergrund gedruckt werden. Sondern von Start-ups, die mit über einer Milliarde Euro bewertet sind und denen man dementsprechend ein erfolgreiches Tun attestieren kann.

Was ist Employee Ownership?

Employee Ownership beschreibt ein Unternehmen, das zu Teilen im Besitz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist. Diese Beteiligung wird je nach Unternehmen über ein Treuhandfonds, über Aktien oder Aktienäquivalente vergeben. Durch die Unternehmensbeteiligung profitieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt vom Erfolg und Wachstum des Unternehmens und haben zudem ein Mitspracherecht, um beispielsweise sicherzustellen, dass ein Unternehmen sich an den eigenen Unternehmenswerten orientiert.

Die verschiedenen Formen der Mitarbeiterbeteiligung

Mitarbeiterbeteiligungen sind ein komplexes Thema und können in verschiedenen Formen auftreten. Die bekanntesten Formen der Mitarbeiterbeteiligung sind ESOPs und VSOPs.

Der Employee Stock Option Plan (ESOP)

Bei dem Employee Stock Option Plan erhalten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reale Anteile am Unternehmen. Wann, in welcher Höhe und ob gewisse Meilensteine erreicht werden müssen, wird vertraglich vereinbart. Dabei wird zumeist unterschieden, ob Angestellte Aktien zu einem vergünstigten Preis oder als Teil eines Vergütungsprogramms erhalten.

In der Regel erlauben Unternehmen in Deutschland den Kauf erst nach einer gewissen Beschäftigungszeit, aber auch die Funktion der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entscheidet über die Höhe der Mitarbeiterbeteiligung.

Grundsätzlich können Unternehmen frei darüber entscheiden, wann und weshalb Angestellte Beteiligungen erhalten.

Der Virtual Stock Option Plan (VSOP)

Während Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim ESOP reale Anteile am Unternehmen erhalten, bekommen Angestellte bei dem Virtual Stock Option Plan nur ein digitales Pendant. Diese virtuellen Aktien spiegeln zwar den Wert von Aktien wider, sie erteilen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jedoch keine Stimmrechte.

Angestellte erhalten einen vertraglich zugesicherten Zahlungsanspruch. Dieser kann entweder nach einer bestimmten Dauer der Beschäftigung eintreten oder bei Verkauf des Unternehmens.

VSOPs sind weniger komplex als ESOPs und daher leichter vertraglich umzusetzen.

Weitere Beteiligungsoptionen

Die Kapitalbeteiligung

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten über Optionsrechte das Recht, in der Zukunft Aktien zu einem festgelegten Preis zu kaufen. Dieses Recht wird den Angestellten unabhängig von der Entwicklung des Unternehmenswertes gewährt.

Die Erfolgsbeteiligung

Die Erfolgsbeteiligung ist das wirtschaftliche Äquivalent zur Siegprämie im Sport. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten eine vertraglich zugesicherte Umsatz, Gewinn- oder Ertragsbeteiligung. Diese Beteiligung wird als Teil des Gehalts ausgezahlt.

Lush – der etwas andere Weg

Die Lush GmbH geht weder den Weg der ESOPs noch den der VSOPs. Lush nutzt einen EBT. Wie Sie spätestens zu diesem Zeitpunkt merken, werden im Bereich der Mitarbeiterbeteiligungen gerne Akronyme benutzt.

EBT steht für Employee Benefit Trust – ein Konstrukt, das allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Mitspracherecht gewährt. Bei Lush bedeutet das beispielsweise, dass 10 % der Unternehmensanteile treuhänderisch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verwaltet werden. Der EBT ermöglicht es, dass zwei gewählte Angestellte zusammen mit drei weiteren Personen in einem Board sitzen. Sie repräsentieren die Stimme der gesamten Belegschaft und sorgen dafür, dass Bedürfnisse und Werte beachtet und umgesetzt werden. Die zwei Trusties, wie Lush sie nennt, werden durch Mitarbeiterwahlen bestimmt. Ergänzt werden sie durch eine unabhängige Person und zwei weiteren Trusties, die vom Unternehmen selbst bestimmt werden.

Lush möchte mit dem ETB zudem die Identifikation der Belegschaft mit dem Unternehmen fördern und erteilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern darüber hinaus ein Mitspracherecht bezüglich eines möglichen Verkaufs des Unternehmens. Durch dieses Mitspracherecht verspricht Lush sich, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einem potenziellen Verkauf die Werte und Zufriedenheit im Auge behalten und weniger die finanziellen Auswirkungen berücksichtigen.

Die Bonusstruktur und die 2-Wege-Kommunikation

Neben dem Mitspracherecht ist in Lushs EBT eine Bonusstruktur verankert, durch die alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt vom Erfolg des Unternehmens profitieren. Und eine sogenannte 2-Wege-Kommunikation. Über Vertreterinnen und Vertreter jedes Shops werden in regelmäßigen Abständen alle Angestellten über die Themen des Boards informiert, sodass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit haben, direkt auf das Besprochene einzugehen.

Das prominenteste Beispiel für den Einfluss der Belegschaft ist die Geschichte der Karma Kream: Während der Pandemie reduzierte Lush sein Produktangebot, um profitabel zu bleiben. Die Karma Kream war eines der Produkte, das aus dem Produktportfolio entfernt wurde. Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wussten allerdings um die Bedeutung des Produkts für die Kundenzufriedenheit. Über den EBT stellten sie einen Antrag, das Produkt wieder in das Sortiment aufzunehmen. Diesem Wunsch wurde entsprochen. Die Karma Kream ist heute wieder in allen Lush-Filialen erhältlich.

Vorteile des Employee Ownership

Selbstverständlich würden Unternehmen nicht auf Mitarbeiterbeteiligungen zurückgreifen, wenn sie ausschließlich Vorteile für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten würden. Vorteile für Unternehmen sind ein erhöhtes Mitarbeiterengagement, eine höhere Produktivität und damit einhergehend auch höhere Gewinne.

Da den Angestellten das Unternehmen zu Teilen gehört, verspürt der Großteil aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine größere Identifikation und Verantwortung für das Unternehmen und für den Erfolg. Darüber hinaus sind Prämien motivationsfördernd. Diese Diskussion begleitet nicht umsonst jedes große Turnier der Nationalmannschaften, sei es Handball, Fußball, Basketball oder die Leichtathletik.

Fazit

Mitarbeiterbeteiligungen bieten interessante Möglichkeiten, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig zu binden und zu motivieren. Die Vielfalt an Ansätzen ermöglicht es nicht nur Start-ups, das passende Konzept für das eigene Unternehmen zu finden. Die Lush GmbH ist ein gutes Beispiel dafür, wie kreative Ansätze genutzt werden können, um nicht direkt Aktien oder Aktienoptionen ausschütten zu müssen.

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