Quiet Quitting – Bald wird gekündigt, ist die falsche Annahme
Quiet Quitting bedeutet nicht, dass jeder Mitarbeiter das Unternehmen verlässt oder unmotiviert ist.

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Durch die sozialen Medien hat ein neuer Begriff seinen Weg in die Geschäftswelt gefunden: Quiet Quitting, oder deutsch die stille Kündigung. Beschäftigt man sich mit dem Kern dieses Phänomens, wird allerdings schnell klar, dass der Begriff eigentlich falsch gewählt ist, denn um das Kündigen geht es gar nicht.

Was ist Quiet Quitting überhaupt?

Quiet Quitting wurde von dem TikToker Zaid Zeppelin geprägt. In einem seiner Kurzvideos beschreibt er das stille Kündigen so: „Du kündigst nicht deinen Job, arbeitest aber nicht mehr, als dein Vertrag vorsieht. Arbeit ist nicht dein Leben, dein Wert als Mensch definiert sich nicht über deine Produktivität.“

Wie bereits erwähnt, geht es hier nicht darum, den Job aufzugeben. Vielmehr geht es darum, keine Überstunden anzuhäufen und eine gesunde Balance zu finden. Es ist nicht notwendig, sich zu stark über die Arbeit zu definieren oder sich zu sehr mit dem Arbeitgeber zu identifizieren.

In einem Land, in dem Überstunden bislang zum guten Ton gehörten, finden solche Worte natürlich Anklang – nicht nur bei der Generation Z, sondern generationsübergreifend.

Die Bedeutung von Quiet Quitting für Unternehmen

Kurzum, es gibt keine außergewöhnliche Bedeutung für Unternehmen. Quiet Quitting ist keine Rebellion gegen die Unternehmensführung und beschreibt auch keine Neuordnung der Arbeitswelt. Vielmehr handelt es sich um eine gesunde Einstellung gegenüber Arbeit und entspricht genau dem, was jeder Arbeitgeber mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vertraglich festgelegt hat. Nämlich eine gewisse Anzahl an Arbeitsstunden gegen eine festgelegte Entlohnung.

Sollten einzelne Angestellte zu viel Know-how besitzen oder zu wichtig für das Unternehmen sein, sodass sie häufiger und länger gebraucht werden, ist es nicht die Aufgabe dieser Angestellten, für ihre Kompetenz zu büßen und ihre Freizeit zu opfern. Es ist die Aufgabe des Unternehmens, neue Konditionen auszuhandeln, um der Arbeit des Einzelnen gerecht zu werden.

Tatsächlich sollte das Konzept des Quiet Quittings also eher eine Selbstverständlichkeit sein, kein viel diskutierter Trend.

Ende gut, alles gut?

Ganz so einfach ist es nicht. Quiet Quitting beschreibt zwar in erster Linie eine vertragliche Vereinbarung. Dennoch darf man es als Kritik verstehen, wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter plötzlich exakt nach der vereinbarten Arbeitszeit die Arbeit beendet. Erst recht, wenn es nicht zu der Person passt. Diese Kritik sollte keinesfalls ignoriert werden. Inzwischen haben das auch zahlreiche Führungsetagen erkannt. Unter dem Suchbegriff „Stellhebel gegen Quiet Quitting“ finden sich nicht nur einige Artikel zu dem Thema, sondern auch diverse Diskussionen in Onlineforen.

5 Maßnahmen gegen das „stille Kündigen“

  1. Belastungsgrenzen akzeptieren:

Oftmals haben Fachexpertinnen und Fachexperten ein besseres Verständnis für Themenbereiche als Teamleiterinnen bzw. Teamleiter oder die Unternehmensführung. Lächeln Sie es daher nicht einfach weg, wenn Ihre Experten sagen, es ist zu viel. Es empfiehlt sich eher, diese Einschätzung anzunehmen und zu akzeptieren.

  1. Urlaub heißt Urlaub

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen aus verschiedenen Gründen Urlaub – sei es, um sich eine Auszeit zu gönnen, persönliche Probleme zu lösen oder besondere Anlässe wie Geburtstage oder andere private Feiern zu feiern. Egal aus welchem Grund Urlaub genommen wird, freie Tage sollten respektiert werden. Es gibt nur wenige Notfälle, die so dringend sind, dass sie nicht bis nach dem Urlaub warten können.

  1. Bessere Kommunikation, weniger Fluktuation

Wertschätzung und Selbstverwirklichung sind heutzutage genauso wichtig für die Zufriedenheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie ein gutes Gehalt. Vorgesetzte sollten daher wissen, was in ihren Teammitgliedern vorgeht. Regelmäßige Mitarbeitergespräche sind genauso wichtig wie kurze, informelle Kaffeepausen, um sich ein Bild machen zu können.

  1. Work-Life-Blending statt Work-Life-Balance

Durch das Homeoffice und einer agilen Arbeitsweise verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben zunehmend. Lassen Sie es zu und nutzen Sie es für sich. Verbieten Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht, ihren Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen, auch wenn das bedeutet, dass sie vorübergehend offline sind. Sie erledigen ihre Arbeit dann eben später. Aber auch hier bedarf es klarer Regeln und Grenzen. Nur weil jemand mittags eine halbe Stunde offline war, bedeutet das nicht, dass diese Person abends bis 23 Uhr erreichbar sein muss.

Näheres zu dem Thema Work-Life-Blending finden Sie in unserem Beitrag: „New Work – Kein Trend, sondern Konzept“

  1. Teams fördern

Ein starkes Team trägt dazu bei, dass jeder Einzelne besser wird. Daher ist es wichtig, dass das Team außerhalb des normalen Arbeitsalltags gut miteinander auskommt. Maßnahmen zum Teambildung, gemeinsame Mittagspausen und das Teilen von gemeinsamen Interessen helfen dabei, ein positives Arbeitsklima zu schaffen.

Fazit

Quiet Quitting beschreibt kein Endzeitszenario, in dem Ihre Angestellten wie Zombies ihre Arbeit erledigen und keine Energie mehr investieren. Dieses Phänomen gibt es leider auch, ist aber nicht mit Quiet Quitting gleichzusetzen.

Dennoch darf Quiet Quitting als Kritik am Arbeitgeber verstanden werden. Ansatzpunkte, um dieser Kritik entgegenzuwirken, gibt es zuhauf. Sie müssen nur angepackt werden.

Eine Sache sollte allerdings bei der Diskussion um Quiet Quitting nicht vergessen werden. Nach getaner Arbeit die Arbeit ruhen zu lassen, ist nicht ungesund. Es müssen nicht immer mehr und mehr Überstunden sein, um erfolgreich zu sein. Und wenn das doch der Fall ist, ist das Team überlastet und benötigt Hilfe.

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