Vielerorts ist zu hören, dass Talente heutzutage besonderen Wert auf die Prinzipien und Werte des Unternehmens legen. Diese Werte spielen für Talente teilweise die bedeutendste Rolle bei der Entscheidung für oder gegen ein Unternehmen. Und sind in diesem Zusammenhang häufig sogar wichtiger als der finanzielle Aspekt.
Aus diesem Grund investieren Unternehmen mittlerweile viel Geld und Zeit in das Employer Branding. Und wer könnte das Arbeitgeberimage besser repräsentieren als eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter – der Corporate Influencer.
Was ist ein Corporate Influencer?
Influencer Marketing vs. Corporate Influencer
5 Gründe, warum Unternehmen auf Corporate Influencer setzen sollten
3 Gründe, warum Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Corporate Influencer auftreten sollten
Geeignet oder ungeeignet
Leitfaden und Vertrauen
Fazit
Was ist ein Corporate Influencer?
Corporate Influencer sind Angestellte, die das Unternehmen in den sozialen Medien repräsentieren. Dabei spielt eine untergeordnete Rolle, in welchem Bereich die Kolleginnen bzw. Kollegen arbeiten. Ein grundlegendes Verständnis dafür, wie soziale Medien funktionieren, sollte allerdings vorhanden sein.
Die meisten Corporate Influencer sind auf den Plattformen Xing und LinkedIn aktiv. Dort können Sie ausführlich ihr Fachwissen teilen, interessante Branchennews wiedergeben und Einblicke in das eigene Unternehmen gewähren.
Corporate Influencer beschränken sich allerdings nicht nur darauf, Beiträge zu veröffentlichen. Sie sind auch für das Community Management verantwortlich. Das heißt, dass sie direkt mit den Followern des Unternehmens interagieren, das Netzwerk erweitern und sich aktiv an Diskussionsgruppen beteiligen.
Das Aufgabengebiet von Corporate Influencern spielt sich jedoch nicht nur in der digitalen Welt ab. Sie besuchen Messen und andere Veranstaltungen, die sich zum Netzwerken eignen, um im Anschluss darüber zu berichten und ihre Einblicke zu teilen.
Influencer Marketing vs. Corporate Influencer
Ein Influencer ist eine Person, die in sozialen Netzwerken wie Instagram, TikTok oder Youtube eine große Reichweite innehat. Diese Person veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Beiträge zu relevanten Themen, die sich in der Regel durch eine hohe Engagement Rate auszeichnen.
Hartmuts Infopunkt
Die Engagement Rate ist eine Kennzahl zur Bewertung der durchschnittlichen Anzahl von Interaktionen, die Inhalte in sozialen Medien pro Follower erhalten.
Durch positive Erfahrungen und persönliche Empfehlungen beeinflussen Influencer maßgeblich das Kaufverhalten anderer Nutzer. Dieses Bewusstsein ist bei Unternehmen angekommen, weswegen Firmen gezielt Influencer für eigene Kampagnen rekrutieren. Dieser Kanal des Marketings wird als Influencer Marketing bezeichnet.
Corporate Influencer hingegen nutzen ihre Präsenz auf den sozialen Medien, um die Aufmerksamkeit auf den eigenen Arbeitgeber zu lenken.
5 Gründe, warum Unternehmen auf Corporate Influencer setzen sollten
Das Image wird glaubwürdig verbessert
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilen nicht nur Beiträge zu offiziellen Unternehmensveranstaltungen wie beispielsweise der Weihnachtsfeier. Sie zeigen auch alltägliche Szenen, die ein angenehmes und unterhaltsames Arbeitsumfeld widerspiegeln.
Kommunikation auf Augenhöhe
Beiträge, die über den offiziellen Unternehmensaccount geteilt werden, sind oft etwas unpersönlich. Auf Plattformen wie LinkedIn ist zwar ersichtlich, welche Mitarbeiterin oder welcher Mitarbeiter den Beitrag veröffentlicht, aber sobald es um Kommentare und Antworten geht, kommen diese vom Unternehmen selbst und nicht von einer natürlichen Person.
Bei Corporate Influencern ist dies anders. Dort ist für jeden ersichtlich, wer die Beiträge verfasst und vor allem, wer auf Kommentare antwortet. Zusätzlich verwenden Corporate Influencer ihre persönlichen Accounts, wodurch Unternehmen automatisch neue Zielgruppen ansprechen können.
Der Kostenfaktor
Natürlich können Unternehmen auch Influencer einkaufen, die anstelle von Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit oder die Kundenfreundlichkeit des Unternehmens bewerben. Aber zum einen ist diese Werbung nicht besonders authentisch und zum anderen teuer.
Wieso also unnötigerweise viel Geld für Werbung ausgeben, die nicht so positiv aufgenommen wird wie die der Corporate Influencer?
Die wahren Expertinnen und Experten
Keine außenstehende Person kann Werte und Prinzipien so gut wiedergeben wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bestenfalls schon mehrere Jahre im Unternehmen tätig sind. Das liegt unter anderem daran, dass häufig die kleinen Dinge Unternehmen sympathisch machen. Diese Kleinigkeiten werden von Corporate Influencern instinktiv und authentisch nach außen getragen.
Corporate Influencer reißen das Unternehmen mit
Beiträge eines Corporate Influencers zeigen nicht nur die Person selbst, sondern häufig auch andere Kolleginnen und Kollegen. Da diese Inhalte meist sorgfältig geplant sind, werden diese Kolleginnen und Kollegen auf Vorteile aufmerksam gemacht, die sie möglicherweise nicht vollständig kannten. Auf diesem Weg verbreiten sich positive Neuigkeiten via Flurfunk im ganzen Unternehmen.
3 Gründe, warum Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Corporate Influencer auftreten sollten
Fachkenntnisse verbessern
Indem Corporate Influencer sich in die Recherche zu relevanten Themen vertiefen, erweitern sie nicht nur ihre vorhandenen Fachkenntnisse, sondern erhalten auch Einblicke in die Arbeit anderer Teams und erweitern dementsprechend ihren Horizont.
Optimierung des eigenen Auftritts
Da Corporate Influencer auf die Mittel des Unternehmens zurückgreifen können, ist es für sie wesentlich einfacher, hochwertigen Content zu produzieren. Der eigene Content kann beispielsweise durch vom Unternehmen bezahlte Fotoshootings optimiert werden.
Eigenwerbung
Corporate Influencer sind genauso begehrt wie Fachkräfte jeglicher Art. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nicht nur Fachkenntnisse vorweisen können, sondern auch bereit sind, das Unternehmen in den sozialen Medien zu repräsentieren, sind momentan besonders gefragt. Eine Tatsache, die sich sicherlich auch positiv auf Gehaltsverhandlungen auswirkt.
Geeignet oder ungeeignet
Nicht jeder Angestellte ist automatisch auch ein guter Corporate Influencer. Selbst wenn sich Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter freiwillig für diese Aufgabe melden, sollten Unternehmen auf gewisse Voraussetzungen achten.
- Zufriedenheit
Logischerweise sollten Corporate Influencer zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein. Schließlich soll die Werbung für das eigene Unternehmen authentisch sein. Früher oder später werden aufmerksame Follower erkennen, wenn die Beiträge nur „gespielt“ sind.
- Die Kamera – ein Freund und Helfer
Wie bereits erwähnt, sollten Corporate Influencer ein grundlegendes Verständnis für die sozialen Medien mitbringen. Zusätzlich empfiehlt sich ein souveränes Auftreten vor der Kamera. Hierbei geht es nicht nur um Fotos. Videos spielen eine immer größere Rolle auf Plattformen wie LinkedIn und Xing. Daher sollten sich Corporate Influencer nicht davor scheuen, das ein oder andere Wort in die Kamera zu sprechen.
- Die Reichweite macht es
Wenn Angestellte lediglich über 10 Follower verfügen, ergibt es nicht zwingend Sinn, dass sie das Unternehmen auf LinkedIn repräsentieren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen keine riesige Anzahl an Followern haben, aber ein gewisser Stamm sollte es schon sein, auf dem man aufbauen kann.
- Intrinsische Motivation
Achten Sie bei den Freiwilligen darauf, dass sie sich durch eine anhaltende Motivation in anderen Bereichen auszeichnen. Nichts ist schlimmer als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die anfangs hoch motiviert sind, viel posten und plötzlich nicht mehr sichtbar sind. Es hinterlässt keinen guten Eindruck, wenn innerhalb kurzer Zeit mehrere Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter als Corporate Influencer eingesetzt werden müssen. Früher oder später werden auch die Nutzer auf LinkedIn oder Xing dies kritisch hinterfragen.
Leitfaden und Vertrauen
Sobald Unternehmen den richtigen Corporate Influencer gefunden haben, ist es wichtig, bestimmte Richtlinien zu besprechen. Auch wenn die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter auf ihrem eigenen Kanal posten, repräsentieren sie dabei das Unternehmen. Daher ist es ratsam, eine kurze Abstimmung über die gewünschte Tonalität und Bildsprache vorzunehmen. Dennoch sollte der Leitfaden die individuelle Kreativität des neuen Influencers nicht zu stark einschränken.
Letztendlich haben Sie diese Person ausgewählt, also ist es auch wichtig, ihr zu vertrauen.
Fazit
Ein starkes Employer Branding ist mittlerweile unverzichtbar und damit auch der Corporate Influencer. Hierbei ist die Größe des Unternehmens nicht weiter wichtig. Im Wettbewerb um Aufträge und Fachkräfte konkurrieren Sie schließlich auch mit Unternehmen jeglicher Größe. Zudem hängt nicht von der Größe des Unternehmens ab, ob Sie eine geeignete Kandidatin bzw. einen geeigneten Kandidaten in Ihren Reihen haben, auch wenn sich die Wahrscheinlichkeit mit zunehmender Größe erhöht. Aber auch kleine Unternehmen können den perfekten Influencer in den eigenen Reihen haben.
Weitere nützliche Informationen zu dem Thema Employer Branding finden Sie hier: Unternehmenswerte bestimmen – Die Grundlage für Ihr Employer Branding