Vaterschaftsurlaub

Eine blonde Frau in schwarz gekleidet erklärt gemeinsam mit einer weiteren Frau in schwarz gekleidet zwei Männern den Vaterschaftsurlaub. Einer der beiden Männer ist dunkelblau gekleidet, der Andere trägt einen hellgrauen Pullover. Im Hintergrund ist ein Flur zu sehen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die EU-Richtlinie fordert, dass der zweite Elternteil nach der Geburt zwei Wochen bezahlten Vaterschaftsurlaub erhält, ohne regulären Urlaub nehmen zu müssen.
  • Ein Gesetzentwurf, das sogenannte „Familienstartzeitgesetz“, wurde erstellt, muss aber noch verabschiedet werden.
  • Das Familienstartzeitgesetz sieht eine bezahlte Freistellung von bis zu 10 Arbeitstagen für den zweiten Elternteil vor.
  • Da es noch keine gesetzliche Regelung gibt, muss derzeit Elternzeit beantragt werden, die sieben Wochen vor dem errechneten Geburtstermin angekündigt werden muss.

Was ist der Vaterschaftsurlaub?

Der Vaterschaftsurlaub soll es dem zweiten Elternteil ermöglichen, nach der Geburt zwei Wochen bei der Familie zu bleiben, ohne regulären Urlaub nehmen zu müssen.

Dies fordert die EU-Richtlinie zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Eltern und pflegende Angehörige. Sie setzt europaweit verbindliche Standards, um Beruf und Familie besser miteinander zu vereinbaren.

Gibt es diesbezüglich bereits ein Gesetz?

Nein, noch gibt es in Deutschland kein Gesetz zum Vaterschaftsurlaub. Eigentlich war die Bundesregierung bis August 2022 verpflichtet, eine bezahlte Auszeit für das zweite Elternteil zu schaffen.

In diesem Jahr ist der Gesetzentwurf für das Familienstartzeitgesetz erstellt worden, muss aber noch verabschiedet werden. Mit dem Familienstartzeitgesetz soll der zweite Elternteil eine bezahlte Freistellung von bis zu 10 Arbeitstagen erhalten, um die Mutter nach der Entbindung entlasten und unterstützen zu können.

Im Mutterschutzgesetz (MuSchG §2 Abs. 6) ist geregelt, wer als Partner oder Partnerin infrage kommt. Für die Familienstartzeit kann die Mutter eine Person benennen. Das kann der andere Elternteil sein oder die Person, mit der man in einer Lebenspartnerschaft in einem gemeinsamen Haushalt lebt.

Um die Unterstützung von Alleinerziehenden zu gewährleisten, kann auch eine gute Freundin für die Familienstartzeit ernannt werden.

Warum wurde noch kein Gesetz zum Vaterschaftsurlaub in Deutschland verabschiedet?

Streitpunkt ist, wie so häufig, die Finanzierung. Hierüber konnte sich die Koalition noch nicht einigen. Bis die Finanzierung geklärt ist, wird das das Elternstartzeitgesetz auf sich warten lassen.

Muss der Vaterschaftsurlaub beantragt werden?

Da der Vaterschaftsurlaub bis dato noch nicht gesetzlich geregelt ist, muss immer noch Elternzeit genommen werden. Dieser muss 7 Wochen vor Antritt, basierend auf dem ausgerechneten Geburtstermin, beantragt werden.

Kann man den Vaterschaftsurlaub rückwirkend beantragen?

Auch wenn die EU-Richtlinie zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Eltern und pflegende Angehörige bis zum 2. August 2022 umgesetzt werden sollte und somit bereits ein Anspruch auf Vaterschaftsurlaub besteht, wird dieser nicht rückwirkend gewährt.

Stand: 15.10.2024

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