Das Wichtigste in Kürze:
- Initiativbewerbungen sind nicht immer erwünscht. Ein klärendes Telefonat vor dem Versand der Bewerbung ist empfehlenswert.
- Ein eigens erstelltes Profil hilft, den Fokus auf relevante Kriterien zu behalten.
- Jede Initiativbewerbung sollte ein Motivationsschreiben enthalten.
Inhalt
Was ist eine Initiativbewerbung?
Eine Initiativbewerbung ist keine Reaktion auf eine Stellenausschreibung und stellt somit eine Sonderform der Bewerbung da. Mit der Initiativbewerbung bekunden Bewerberinnen und Bewerber ihr Interesse an einer Stelle in einem Unternehmen, die noch gar nicht ausgeschrieben ist.
Wie schreibt man eine Initiativbewerbung?
Im Vergleich zu normalen Bewerbungen gibt es bei einer Initiativbewerbung zwei wichtige Punkte, die vor dem Absenden beachtet werden sollten:
- Kontaktaufnahme: Es ist ratsam, in einem kurzen Telefonat abzuklären, ob Initiativbewerbungen in dem gewählten Unternehmen überhaupt erwünscht sind. Ist dies nicht der Fall, könnte eine ungewollte Bewerbung mehr schaden als nützen.
Sollte das Unternehmen bereits auf der Karriereseite die Option Initiativbewerbungen anbieten, kann auf das Telefonat verzichtet werden.
- Unternehmensrecherche: Eine gründliche Recherche über das Unternehmen ist besonders wichtig – das gilt prinzipiell natürlich für jede Bewerbung. Bei Initiativbewerbungen sollten Bewerberinnen und Bewerber jedoch genau darlegen, warum sie gerade bei diesem Unternehmen arbeiten möchten.
Der restliche Teil einer Initiativbewerbung ähnelt einer normalen Bewerbung mit dem Unterschied, dass es keine Stellenbeschreibung gibt.
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Bewerberinnen und Bewerber müssen sich also anderweitig orientieren:
Anforderungsprofil
Da kein festgelegtes Anforderungsprofil vom Unternehmen vorliegt, müssen Bewerberinnen und Bewerber ein eigenes Profil erstellen. Dabei ist es selbstverständlich sinnvoll, eigene Erfahrungen einfließen zu lassen.
Zusätzlich sollten jedoch unbedingt Stellenausschreibungen ähnlicher Positionen bei anderen Unternehmen als Referenz herangezogen werden. Idealerweise stammen diese Ausschreibungen von Firmen aus derselben oder einer ähnlichen Branche.
Die Bewerbung
Beim Schreiben jeder Bewerbung ist es wichtig, das Unternehmen von den eigenen Fähigkeiten zu überzeugen. Da Unternehmen bei einer Initiativbewerbung aber momentan nicht aktiv auf der Suche sind, ist es hier besonders wichtig. Daher sollten im Bewerbungsschreiben die relevanten Qualifikationen und Erfahrungen hervorgehoben werden. Wichtig ist jedoch, das Schreiben nicht zu überladen.
Nachdem Sie bereits ein Anforderungsprofil erstellt haben, sollten sie sich auch an diesem orientieren. Daher sollten nur die Qualifikationen und Erfahrungen im Anschreiben erwähnt werden, die für die angestrebte Position tatsächlich relevant sind. Wenn man versucht, alle Qualifikationen unterzubringen, kann dies schnell unprofessionell wirken und den Eindruck erwecken, dass man die Anforderungen der Stelle gar nicht richtig kennt. In diesem Fall werden wohl die wenigsten Unternehmen überzeugt werden.
Abgesehen davon ist es auch nicht notwendig, sämtliche Qualifikationen in das Anschreiben aufzunehmen, da diese ohnehin im Lebenslauf aufgelistet werden.
Das Motivationsschreiben
Im Gegensatz zu normalen Bewerbungen sollte eine Initiativbewerbung ein Motivationsschreiben enthalten.
Zunächst einmal: Was unterscheidet ein Anschreiben von einem Motivationsschreiben?
Das Anschreiben ist ein formelles Dokument, in dem die eigenen Qualifikationen und Erfahrungen beschrieben werden, um den Lebenslauf zu ergänzen. Das Motivationsschreiben legt den Fokus auf persönliche Interessen und erklärt, warum man sich genau für diese Stelle und dieses Unternehmen entschieden hat. Es darf daher ausführlicher und persönlicher gestaltet sein.
Der Aufbau eines Motivationsschreibens ähnelt dem eines Anschreibens. Der Briefkopf enthält Name, Adresse, E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Darunter steht rechtsbündig das Datum. Auf die Adresse des Unternehmens darf hier verzichtet werden.
Bevor der eigentliche Text beginnt, sollte eine Überschrift eingefügt werden. Diese kann einfach „Motivationsschreiben“ lauten, aber auch kreativer gestaltet sein, wie zum Beispiel: „Warum ich perfekt zu Ihrem Unternehmen passe:“
Einleitung
Der Einleitung wird bei einem Motivationsschreiben besondere Bedeutung beigemessen. Schließlich darf man hierbei nicht vergessen, dass es sich um ein zusätzliches Dokument handelt, dass von einer Person gelesen werden muss. Im Zweifelsfall hat diese Person nicht unendlich viel Zeit und hat dementsprechend wenig Lust, sich mit Floskeln zu beschäftigen.
Daher sollte darauf verzichtet werden und man sollte nach kurzen, einleitenden Sätzen auf den Punkt kommen. Das kann wie folgt aussehen:
„Wie Sie meinem Lebenslauf entnehmen können, erfülle ich alle notwendigen Qualifikationen für die ausgeschriebene Position als Beispielstelle. Darüber hinaus bin ich überzeugt, dass ich auch persönlich hervorragend zu Ihrem Unternehmen passe. Im Folgenden möchte ich erklären, warum das so ist:“
Hauptteil
Im Hauptteil des Motivationsschreibens sollten Sie den Begriff „Motivationsschreiben“ nicht zu wörtlich nehmen – Ihre Motivation wird bereits durch die Initiativbewerbung deutlich. Stattdessen sollten Sie nach den einleitenden Sätzen darauf eingehen, warum Sie diese Position anstreben und wie sie mit Ihren langfristigen Zielen übereinstimmt.
Beschreiben Sie außerdem Ihre Werte und Arbeitsweisen und erläutern Sie, warum Sie glauben, dass diese besonders gut zum Unternehmen passen.
Schluss
Bei dem Schluss sollte wieder darauf geachtet werden, dass man sich nicht in Floskeln verliert. Das Motivationsschreiben ist vermutlich schon lang genug.
Ein einfaches Ende sollte also genügen. Das kann beispielsweise so aussehen:
„Ich freue mich darauf, in einem persönlichen Gespräch mehr über mich und meine Motivation zu erzählen. Über eine Rückmeldung würde ich mich daher sehr freuen!“