Shared Leadership: Die Zukunft der Teamarbeit
Shared Leadership: Die Zukunft der Teamarbeit, hier dargestellt durch 4 Teammitglieder, die einklatschen mit den Händen

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Vom Personalmagazin zu einem der drei Top-Trends in der Arbeitswelt 2023 gekürt und in der Forschung bereits etabliert, findet Shared Leadership nun auch seinen Platz in der Praxis – und das nicht ohne Grund.

In einer Zeit, in der Arbeitsumgebungen dynamischer und komplexer werden, können oder wollen selbst Führungskräfte nicht mehr allwissend sein. Und auch, dass Führungskräfte als Alleskönner, Alleinentscheider und Allmächtige agieren, wird schon lange nicht mehr als moderne Führung betrachtet. Führung wird getrieben von aktuellen Trends wie agilem und selbstorganisiertem Arbeiten oder zunehmenden Projektorganisationen und entwickelt sich somit stetig weiter.

Shared Leadership entlastet Führungskräfte, doch hierfür müssen sie loslassen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermutigen – und das gelingt auch schon in kleinen Schritten.

Was meint Shared Leadership?

„Shared Leadership“, oder in Deutsch „verteilte Führung“, bezeichnet ein dynamisches und interaktives Führungsmodell. Führungsverantwortung konzentriert sich dabei nicht auf eine einzelne Person, sondern verteilt sich auf mehrere Teammitglieder. Anstelle einer hierarchischen Struktur, in der eine einzige Chefin oder ein einziger Chef alle Entscheidungen trifft, fördert Shared Leadership die Partizipation und Mitbestimmung aller.

Es handelt sich also um eine Art Teamarbeit oder Zusammenarbeit, mit wechselseitigen Rollen der Leader und Follower.

 

Welche Ausprägungen verteilter Führung gibt es?

Doppelspitze und Distributed Leadership:

Schon Jacob und Wilhelm Grimm, auch bekannt als die Brüder Grimm, machten Shared Leadership zu ihrem Erfolgskonzept. Indem sie sich die Verantwortung, Aufgaben und Führung bei der Erstellung und Veröffentlichung ihrer Märchensammlungen und linguistischen Arbeiten je nach ihren Stärken und Interessen teilten, erzielten sie gemeinsam bedeutende kulturelle und wissenschaftliche Errungenschaften.

Geteilte Führung beginnt also schon dort, wo sich zwei Personen eine Führungsposition teilen. Als Doppelpack/Doppelspitze stehen sie mit klar definierten Aufgaben gemeinschaftlich an der Spitze.

Geteilte Führung beginnt aber auch dort, wo Führung funktional auf mehrere Personen aufgeteilt wird. Z.B. mit dem Head of Marketing, Head of Finance oder Head of Operations. Die gemeinschaftliche Führung basiert auch bei dieser Ausprägung noch auf klar definierten Zuständigkeiten und Kompetenzen und wird als „Distributed Leadership“ bezeichnet.

 

Top Sharing und Collective Leadership:

Auch die Jazz Combo hat Shared Leadership bereits voll drauf! Ihre Musik basiert auf der Interaktion und dem Beitrag aller Mitglieder. Durch die spontane Musik müssen alle Mitglieder aufeinander hören und flexibel reagieren. Je nach Stück oder einem bestimmten Part können verschiedene Musikerinnen und Musiker die Führung übernehmen, indem sie Soli spielen oder musikalische Impulse setzen und durch Augenkontakt, Gesten und musikalische Signale koordinieren sie ihre Spielweise und passen sich gegenseitig an, um ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen.

Die Ausprägungen „Top Sharing“ und „Shared/Collective Leadership“, die gemeinschaftlich geteilte Führung unter zwei oder mehreren Personen, sind situativ geprägt und entstehen meistens dort, wo kurzfristige Teamarbeit gefragt ist. Es ist weniger erkennbar und formalisiert, wer Leader und wer Follower ist.

All diese Ausprägungen beruhen demnach nicht mehr auf den Prinzipien der klassischen Top-down-Führung. Shared Leadership benötigt daher andere Einstellungen, Methoden, Formate und Skills.

 

Worauf kommt es an?

Bei der erfolgreichen Etablierung im Unternehmen kommt es auf das richtige Mindset, Skillset, Toolset und Setting an!

Mindset: Die Haltung macht`s. Wer glaubt, dass Menschen Verantwortung scheuen und nur eine Person den Hut aufhaben muss, der wird Shared Leadership nie überzeugend einführen und umsetzen können. Vielmehr sollte daran geglaubt werden, dass Menschen wachsen, entscheiden und sich beteiligen möchten und eine Person alleine nicht die besten Entscheidungen treffen kann.

Skills: Neben sozialen Kompetenzen sind vor allem auch kommunikative Kompetenzen von großer Bedeutung. In einem System, in dem Führung geteilt wird, ist eine klare und offene Kommunikation unerlässlich und hilft, Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass alle auf dem gleichen Stand sind.

Tools: Technologische Unterstützung, wie Tools und Software, helfen, die Zusammenarbeit und Kommunikation zu erleichtern, die Koordination zu verbessern und die Transparenz zu erhöhen.

Setting: Vertrauen und Respekt spielen eine große Rolle. Es ist wichtig, dass sich die Teammitglieder gegenseitig vertrauen und respektieren. Teambuilding-Maßnahmen und eine Kultur des gegenseitigen Respekts sind entscheidend, um ein erfolgreiches Shared Leadership zu etablieren.

 

Leadership geht alle an!

Letztendlich geht Shared Leadership alle an und setzt sich aus den Rollen der formalen Führungskraft, informell agierenden Leadern und situativ folgenden Kolleginnen und Kollegen zusammen.

  • Es ist die Aufgabe der formalen Führungskräfte zu vermitteln, dass Leadership dabei alle betrifft, dass alle Teammitgliederinnen und Teammitglieder in Führung gehen können und sollen, wo sie oder er das nötige Wissen, die nötige Erfahrung, die besten Ideen und vor allem die Leidenschaft, gemessen an der zu bewältigen Aufgabe, mitbringt.
  • Dafür müssen Chefinnen und Chefs ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Gestaltungsräume eröffnen und Vertrauen schenken, Orientierung geben sowie die Entwicklung der Fähigkeiten und Expertise ermöglichen.

Wichtig ist: Loslassen heißt nicht alleinlassen!

 

Die Kunst des effektiven Folgens

Nicht jede oder jeder möchte informell in Führung gehen, denn das kommt auch immer ganz auf die Persönlichkeit an. Die vorherige Aussage, dass Shared Leadership alle betrifft, belegt auch die Kunst des effektiven Folgens und richtet sich nicht nur an die Rolle des Leaders sondern auch an die Rolle des Followers.

In einer effektiven Zusammenarbeit müssen auch diejenigen, die folgen, ihre Ansprüche und Rolle artikulieren. Es kommt dabei auf folgende Punkte an:

  • Leadern eigenes Vertrauen aussprechen, ermutigen und Mitwirkung versichern. Z.B.: „Danke, dass du hier die Leitung übernimmst, denn niemand ist in dem Thema so erfahren wie du, da bin ich gerne dabei und helfe.“
  • Konstruktives Folgen: Offenheit gegenüber Leadern aussprechen. Die Bereitschaft haben, sich führen zu lassen, auf die Kompetenzen aller zu vertrauen, bei guter Leistung wertzuschätzen und bei schlechter Leistung konstruktiv und gemeinsam zu verbessern.

 

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Die Grenzen von Shared Leadership

Überall dort, wo das entsprechende Mindset und die entsprechenden Skills nicht gegeben sind, wo die notwendigen Methoden der Zusammenarbeit nicht praktiziert werden und die Rahmenbedingungen des Vertrauens und Respektes nicht gegeben sind, stößt Shared Leadership an seine Grenzen!

In Unternehmen, die von Eigeninteresse, Machtstreben, Kontrolle, Status und starken hierarchischen Regeln sowie funktionalen Beschreibungen geprägt sind, ist es schwierig, Shared Leadership zu integrieren. Auch, wenn Gestaltungsfreiraum, Boni, Vergünstigungen und Privilegien nur durch Beförderungen oder individuelle Leistungen erlangt werden können, anstatt durch Gruppenerfolge, wird eine Umsetzung von Shared Leadership schwierig sein.

Dabei gilt: Der Weg hin zu verteilter Führung wird immer holprig sein. Es bedeutet für alle, dazu zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Zudem wird nicht jede oder jeder eine Neigung dazu entwickeln, informell Führung zu übernehmen, das kommt auch immer ganz auf die Persönlichkeit an und muss auch dann Akzeptanz finden.

 

Fazit

Dennoch sind wir überzeugt, dass verteilte Führung, bessere Führung bedeutet.

Ein großer Vorteil für Unternehmen besteht darin, dass Shared Leadership Führung stets reflektiert. Dadurch entstehen sowohl für die Belegschaft als auch die Führungskräfte Chancen. Es lassen sich Arbeitsbelastungen senken, Arbeitszufriedenheit und Kommunikation verbessern und die Eigeninitiative der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken. Dies führt dann zu einer höheren Produktivität und besseren Entscheidungen.

Und das Beste ist: Durch das wechselseitige Führen und Folgen, wächst das Verständnis für die Anforderungen an beide Rollen. Wer beide Rollen im Wechsel praktiziert, kann in beiden besser werden!

Für Unternehmen und Teams, die bereit sind, diesen Schritt zu wagen, bietet Shared Leadership eine vielversprechende Zukunft. Mit dem richtigen Ansatz und der Bereitschaft zur Veränderung können Unternehmen die vielfältigen Vorteile dieser Führungsphilosophie nutzen und eine Kultur der Zusammenarbeit und Innovation schaffen.

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