Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verbringen durchschnittlich ein Drittel ihres Lebens bei der Arbeit. Daher ist es nur sinnvoll, diese Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten – Spaß bei der Arbeit trägt zu einem positiven Umfeld bei.
Dennoch müssen bei allem Spaß die Produktivität und Ergebnisse im Fokus bleiben.
7 Schritte, um für mehr Spaß am Arbeitsplatz zu sorgen
Eine Definition von Spaß
Spaß wird von Menschen unterschiedlich definiert. Damit er im Unternehmen gefördert werden kann, bedarf es eines gemeinsamen Konsenses, der zur Unternehmenskultur passt. Dabei ist (hoffentlich) selbstverständlich, dass diese Definition weder unethisch noch unsicher sein darf.
Zudem sollte Spaß im Kollegenkreis weder albern oder profan wirken, jedoch auch nicht zu restriktiv definiert werden. Sie sehen, Spaß im Unternehmen kann zu einem Balanceakt werden.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbeziehen
Um einen gemeinsamen Konsens zu finden, sollten möglichst alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Prozess eingebunden werden. Hierfür bietet sich eine interne Umfrage an. Wichtig ist jedoch, nicht davor zurückzuschrecken, auch klare Rahmenbedingungen abzufragen.
Beispiele für solche Rahmenbedingungen könnten sein:
- Dürfen Aktivitäten in den Feierabend hineinreichen?
- Nennen Sie 2–3 Dinge, die Ihnen Spaß machen und nichts kosten.
Unternehmensrichtlinien anpassen
Stellen Sie fest, dass viele Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne Spiele wie Activity spielen – ein Spiel, das oft pantomimische Elemente erfordert – sollten Ihre Kleidervorschriften dem nicht im Weg stehen. Wenn Ihre Unternehmensrichtlinien beispielsweise noch vorsehen, dass Männer im Anzug und Frauen im Kostüm erscheinen müssen, könnte es sinnvoll sein, diese Vorgabe zumindest für einen Tag zu lockern.
Zudem gibt es zahlreiche Online-Spiele wie Jackbox oder Codenames, die teamübergreifend für gemeinsame Unterhaltung sorgen können. Falls solche Plattformen aufgrund interner Sperren nicht zugänglich sind, lohnt es sich, auch die Unternehmensrichtlinien zur Internetnutzung zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Budget festlegen
Entscheiden Sie sich beispielsweise für einen regelmäßigen Brettspiel-Nachmittag, sollten ausreichend Spiele und gegebenenfalls größere Tische zur Verfügung stehen.
Das Gleiche gilt für Kochevents oder eine gemeinsame Happy Hour. Dabei müssen Aktivitäten weder teuer sein noch aufwendig organisiert werden. Viel entscheidender ist, dass die Kolleginnen und Kollegen mit der richtigen Einstellung teilnehmen und vor allem gemeinsame Zeit miteinander verbringen.
Auch Führungskräfte müssen Spaß haben
Es ist unrealistisch zu erwarten, dass Aktivitäten sofort erfolgreich sind, vor allem wenn Führungskräfte durch ihre Nicht-Teilnahme den Eindruck erwecken, dass diese Aktivitäten nicht wirklich wichtig sind.
Darüber hinaus möchten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch die menschliche Seite ihrer Führungskräfte kennenlernen. Und Führungskräfte sollten ebenfalls an einer Teilnahme interessiert sein. Denn dadurch finden sie mehr Wege, sich mit ihrem Team auszutauschen und nicht außen vor zu bleiben, wenn das gesamte Team über das letzte gemeinsame Mittagessen spricht.
Erfinden Sie das Rad nicht neu
Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber, die kreativste Idee der Welt zu entwickeln – das müssen Sie nicht. Viele haben sich bereits vor Ihnen damit beschäftigt, darüber Artikel geschrieben oder Videos aufgenommen.
Ideen für gemeinsame Aktivitäten finden Sie in Hülle und Fülle auf Plattformen wie YouTube, TikTok oder in Blogs. Sie finden dort mit Sicherheit Vorschläge, die sich auch für Ihr Unternehmen eignen. Und falls nur die Grundidee gut ist, ist es auch keine Schande, diese Idee zu nehmen und an die eigenen Vorstellungen anzupassen.
Spaß unmittelbar bei der Arbeit
Neben speziell geplanten Aktivitäten sollten Sie Spaß auch im Arbeitsalltag erlauben und fördern. Ein einfaches Beispiel ist die Erlaubnis von Kopfhörern. Besonders in Großraumbüros hilft es vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sich besser zu konzentrieren und fokussierter zu arbeiten. Wichtig ist, dass Sie sich nicht in das Gehörte einmischen. Wenn es Musik ist, dann ist es Musik. Wenn es ein lustiger Podcast ist, schadet das auch niemandem.
Ein weiteres Element, das Spaß fördert, sind Plüschbälle. Immerhin muss man auch die Aufmerksamkeit der Kolleginnen und Kollegen, die laut Musik hören, auf sich ziehen können. Das gelingt spielerisch, indem diese Kolleginnen leicht abgeworfen werden. Sie spielen schließlich kein Völkerball bzw. noch nicht. Wenn sich aus so einer Situation mal eine kleine spaßige „Bälleschlacht“ entwickelt, können Sie auch das zulassen. Diese „Schlachten“ dauern in der Regel nur wenige Minuten und werden Ihr Unternehmen nicht in die Insolvenz treiben.
Auch sogenannte Highlight-Meetings sind eine gute Möglichkeit, Spaß zu fördern. Hier präsentieren Teammitglieder ihr persönliches Highlight der Woche oder des Monats. Das hilft nicht nur dabei, Erfolge zu reflektieren und den Teamgeist zu stärken, sondern trägt auch zu einer positiven Atmosphäre während der Teammeetings bei.
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Fazit
In Deutschland wird Spaß noch immer mit Unprofessionalität gleichgesetzt. Das ist aber falsch. Vielmehr fördert Spaß am Arbeitsplatz die Beziehungen im Team und die Mitarbeiterbindung.
Außerdem bringen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer häufig bessere Leistungen, wenn sie mit Spaß bei der Sache sind.