Das Wichtigste in Kürze:
- Crowdworker übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben über Online-Plattformen, oft von zu Hause aus.
- Das Spektrum der Aufgaben ist breit gefächert und reicht von einfachen Tätigkeiten wie Datenübertragung bis hin zu komplexeren Aufgaben wie Texterstellung oder Softwareentwicklung.
- Abhängig von der Häufigkeit und Dauer der Zusammenarbeit kann ein Arbeitsverhältnis entstehen, auch wenn dies nicht explizit vereinbart ist.
- Crowdworking hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere während der Corona-Pandemie.
Inhalt
Was ist Crowdworking?
Crowdworking bezeichnet eine Form der Zusammenarbeit, bei der Unternehmen bestimmte Projekte oder Aufgaben an eine Gruppe von Crowdworkern vergeben. Diese arbeiten gemeinsam an der Erledigung und Finalisierung der Aufgaben, wobei die Zusammenarbeit auf das jeweilige Projekt oder die Aufgabe beschränkt ist.
Normalerweise wird Crowdworking über spezielle Online-Plattformen organisiert. Über diese Plattformen erfolgt nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Abwicklung der Bezahlung. Die Entlohnung kann in Form von Geld erfolgen, jedoch bieten einige Plattformen auch ein Punktesystem an. Dabei sammeln Crowdworker Punkte, die gegen Prämien eingetauscht werden können.
Was ist ein Crowdworker?
Ein Crowdworker ist jemand, der für verschiedene Unternehmen oder Plattformen unterschiedliche Aufgaben übernimmt. Diese Aufgaben können ein breites Spektrum abdecken, von der Texterstellung über Bildbearbeitung bis hin zum Testen von Produkten.
In der Regel arbeiten Crowdworker von zu Hause aus und sind selbstständig tätig. Wenn jedoch eine große Anzahl kleiner Aufträge über eine Online-Plattform oder direkt für ein Unternehmen abgewickelt wird, wobei eine Rahmenvereinbarung besteht, kann daraus ein rechtlich anerkanntes Arbeitsverhältnis entstehen. Bei einer regelmäßigen und längeren Zusammenarbeit kann dies sogar zu einem unbefristeten Arbeitsverhältnis führen, wie das Bundesarbeitsgericht in seinem Urteil vom 1. Dezember 2020 feststellte.
Crowdworking in Deutschland
Es wird geschätzt, dass etwa 2,7 Millionen Menschen in Deutschland ihr Einkommen über Crowdworking-Plattformen erzielen.
Während der Corona-Pandemie war der Anteil der Unternehmen, die auf Crowdworking setzten, besonders hoch. Hier nutzten 8,3 % der Unternehmen in der Informationswirtschaft und 6,1 % im verarbeitenden Gewerbe Crowdworker.
Nach dem Ende der Pandemie ging dieser Anteil etwas zurück: In der Informationswirtschaft sank er von 8,3 % auf 6,4 %, im verarbeitenden Gewerbe von 6,1 % auf 4,9 %. Dennoch liegen diese Werte deutlich über dem Niveau vor der Pandemie.
Steuerliche Regelungen
Bei den steuerlichen Regelungen für Crowdworker ist wichtig, wie sie eingestuft werden. Werden Crowdworker als Arbeitnehmer angesehen, ist die Crowdworking-Plattform oder das Unternehmen, das sie beschäftigt, dazu verpflichtet, alle Sozialversicherungsbeiträge und die Lohnsteuer abzuführen.
Selbstständige Crowdworker unterliegen ebenfalls der Einkommenssteuerpflicht. Diese wird einmal jährlich erhoben, wobei die Steuerlast auch über das Jahr verteilt werden kann. Dies erfolgt durch vierteljährliche Vorauszahlungen, die auf Basis des Umsatzes des Vorjahres berechnet werden.
Der Steuerfreibetrag für Selbstständige beträgt aktuell 9.844 € für Alleinstehende und 19.488 € für Ehepaare, die gemeinsam veranlagt werden.
Unterschied Crowdworker und Freelancer
Der klassische Freelancer arbeitet in der Regel vor Ort beim Auftraggeber. Oft wird ihm oder ihr ein Büro zur Verfügung gestellt, wodurch ein direkter persönlicher Kontakt zum Arbeitgeber und zur Belegschaft während der Projektdauer besteht. Der Vertrag zwischen Freelancer und Auftraggeber wird meist in direkten Verhandlungen zwischen beiden Parteien ausgehandelt.
Beim Crowdworking ist hingegen meist eine Plattform als Vermittler zwischen Crowdworker und Auftraggeber geschaltet.