Workaholics – Fluch oder Segen?
Workaholics arbeiten ununterbrochen.

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Aktuell wird viel über die vermeintlich nachlassende Arbeitsmoral der Deutschen diskutiert. Oftmals wird nicht mehr über eine ausgewogene Work-Life-Balance gesprochen, sondern salopp von einer Work-Life-Life-Balance. Ein Spruch, der verdeutlichen soll, dass für viele Angestellte nur noch ihre Freizeit zählt. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über einen Kamm zu scheren, wäre allerdings nicht zielführend. Schließlich zeigen die allermeisten eine ausgewogene und gesunde Arbeitseinstellung. Es gibt jedoch eine Gruppe, die besonders heraussticht: die Workaholics. Ein Extrem, das man wohl am ehesten mit einer Work-Work-Balance beschreiben würde, würde man bei der oben gewählten Kategorisierung bleiben. Doch auch hier stellt sich die Frage, ist es für Unternehmen wirklich von Vorteil, diese „Arbeitstiere“ zu beschäftigen?

Was sind Workaholics?

Der Begriff „Workaholic“ bezieht sich auf Personen, die sich nur schwer von ihrer Arbeit lösen können. Üblicherweise verbindet man diesen Begriff mit einer beruflichen Tätigkeit. Workaholics können jedoch auch Personen sein, die rastlos sind und sich beispielsweise unablässig dem Haushalt widmen.

Demnach ist auch das häufig verbundene Bild eines Workaholics falsch, das meist Männer im Anzug auf Managementebene darstellt. Das Phänomen des Workaholics betrifft alle Berufsgruppen und kommt sogar bei Rentnerinnen und Rentnern vor.

In Deutschland betrachtet sich etwa jeder Dritte selbst als Workaholic. Betrachtet man Umfragen von Krankenkassen, arbeitet allerdings nur jeder Neunte tatsächlich exzessiv viel.

Malocher, aber schlecht für die Stimmung

Eingangs stellte sich die Frage, ob Workaholics ein Fluch oder Segen sind? Bei genauer Betrachtung der Begrifflichkeit fällt schnell die Ähnlichkeit zum englischen Wort für Alkoholiker, „Alcoholics“, auf. Diese Ähnlichkeit gibt bereits eine gewisse Richtung vor. Denn ähnlich wie beim exzessiven Konsum von Alkohol führt auch exzessives Arbeiten nicht dauerhaft zu mehr Erfüllung oder Zufriedenheit.

Aber der Wortstamm bzw. die Wortbildung alleine reichen selbstverständlich nicht aus, um den Workaholics einen Stempel aufzudrücken. Das wäre nicht nur unfair, sondern würde die Frage nach Fluch oder Segen für ein Unternehmen bzw. ein Team nicht ausreichend beantworten.

Besessenheit

Workaholics sind von ihrer Aufgabe besessen. Sie streben nach Erfolg und sind bereit, ihr Privatleben dafür zu opfern. In einem ersten Impuls finden das sicher viele Unternehmen in Ordnung. Schließlich haben diese Personen auch kein Problem damit, Arbeit für zwei zu erledigen. Und womöglich sind sie dazu sogar in der Lage. Was sie jedoch nicht schaffen, ist ein ganzes Team zu ersetzen.

Und das führt zu Problemen. Denn Workaholics können in der Regel nur kurzzeitig akzeptieren, dass andere Teammitglieder weniger arbeiten. Frotzeleien bezüglich des pünktlichen Feierabends werden schnell zu ernsthaften Sticheleien und sind Gift für den Teamgedanken.

Außerdem fühlen sich Workaholics oft den Teammitgliedern und Teamleiterinnen und –leitern überlegen, was zu weiteren Spannungen führt, da Autoritäten nicht anerkannt werden.

Daraus entstehen schlechte Stimmung, Stress und ein unproduktives Team.

Bis der Ofen aus ist

Ein Projekt ist abgeschlossen, die Luft ist raus. Zeit, einen Gang runterzuschalten und überspitzt formuliert, Dienst nach Vorschrift zu leisten. Kein Mensch kann dauerhaft auf höchstem Niveau abliefern, ohne sich zwischendurch mal eine Auszeit zu gönnen.

Workaholics nehmen sich diese Auszeit jedoch nicht. Sobald ein Projekt beendet ist, muss das nächste her. Folglich ist der Ofen irgendwann ganz aus. Burn-out lässt grüßen. Die Ausfallzeit ist lang und Unternehmen und Workaholics haben sich beide gleichermaßen ins eigene Fleisch geschnitten.

Daher sind auch Unternehmen in der Pflicht ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beobachten. Fällt hierbei einer Teamleiterin bzw. einem Teamleiter auf, dass Angestellte zu viel machen, muss eingeschritten werden.

Ein ausgiebiges Gespräch unter vier Augen bewirkt Wunder und hilft den Betroffenen, sich selbst zu bremsen.

Ursachen für Workaholic

Es klingt nach einem psychologischen Klischee, aber das macht es nicht weniger wahr. Das Elternhaus ist schuld. Workaholics berichten häufig über eine extrem leistungsorientierte Erziehung. Aufmerksamkeit und Zuneigung werden häufig als Belohnung für gute Leistung erteilt, sei es im Sport oder in der Schule.

Daraus verfestigt sich der Eindruck bei Kindern, dass sie nur etwas wert sind, wenn sie Außergewöhnliches leisten. Eine Einstellung, die sie stets beibehalten und die dazu führt, dass nicht mehr die Eltern beeindruckt werden müssen, sondern die Vorgesetzten und Kolleginnen und Kollegen.

Eine weitere Ursache findet man in Krisen. Menschen werden dauerhaft mit Katastrophenmeldungen bombardiert. Angst vor einem sozialen Abstieg oder der Inflation wird durch eine ungesunde Arbeitseinstellung kompensiert. Hintergedanke ist hierbei: Solange man als unverzichtbar gilt, verliert man seinen Job nicht und kann möglicherweise sogar auf eine Gehaltserhöhung hoffen – trotz Krisenzeiten.

Prävention

Jedes Individuum ist des eigenen Glückes Schmied. So verhält es sich auch bei der Arbeitseinstellung. Ehrgeizig und engagiert zu sein, bedeutet nicht, dass man jede Aufgabe zwangsläufig übernehmen muss. Wenn zu viel auf dem Schreibtisch liegt, heißt es auch mal „Nein“ sagen.

Weiterhin sollten Personen, die anfällig für exzessives Verhalten sind, auf folgende Punkte achten:

  1. Sobald der Feierabend eingeläutet ist, darf das Diensthandy ausgeschaltet werden. Man muss nicht 24/7 erreichbar sein.
  2. Mails, die nach 18 Uhr verschickt werden, können in der Regel bis zum Folgetag unbeantwortet bleiben. Daher darf auch der Dienstlaptop nach Feierabend ausgeschaltet bleiben.
  3. Das Privatleben ist wichtig. Es ist kein Teufelswerk, mal etwas früher Feierabend zu machen, um einen netten Abend mit Freunden und Familie zu verbringen. Hier heißt es wohl, dass Workaholics eher lernen müssen, auch mal „Ja“ zu sagen.

Arbeitgeber tragen selbstverständlich auch eine Verantwortung. Wie bereits erwähnt, müssen Vorgesetzte ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Auge behalten. Neben persönlichen Gesprächen sind ein betriebliches Gesundheitsmanagement und eine Zeiterfassung, die Vorgesetzte warnt, wenn die Anzahl von Überstunden ein gesundes Maß übersteigt, wichtig.

Fazit

Wie sagte Paracelsus bereits: Die Dosis macht das Gift. In Wirklichkeit ist das Zitat etwas länger, aber die Bedeutung ist klar. Menschen, die viel zu viel arbeiten, machen es sich unnötig schwer – im Privatleben wie auch im beruflichen Alltag. Selbst wenn sie zu Außergewöhnlichem im Stande sind, sind sie nicht in der Lage, im Team zu arbeiten oder es gar zu führen. Ihr Karrierewunsch bleibt folglich häufig unerfüllt.

Daher sollten Unternehmen gemeinsam mit Betroffenen an ihrer Arbeitssucht arbeiten. Es ist für alle Beteiligten zielführender, wenn einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem gesunden Maße arbeiten. Neben Ruhepausen und Weiterbildungen sollte auch der Teamgedanke gestärkt werden. Es fällt Menschen leichter, Verantwortung abzugeben, wenn die Beziehungen im Team vertrauensvoll sind.



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