Diversity, Equity & Inclusion: Was die Konzerte von Ski Aggu mit einer modernen Unternehmenskultur zu tun haben

Konzert mit orangenem Licht

Inhalt

Deutschrap und Personalwesen, zwei Welten, die auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben.

Doch manchmal sind es gerade die unerwarteten Begegnungen, die neue Perspektiven eröffnen. Während manche Wirtschaftsunternehmen weltweit ihre DE&I-Maßnahmen (Diversity, Equity & Inclusion) mit der Begründung „zu woke“ pausieren oder ganz einstellen, zeigt ein junger Künstler, wie Inklusion und Rücksichtnahme ganz praktisch aussehen können und das auf einem Konzert.

Für Schwangere, neurodivergente Menschen oder ALLE, die aus anderen Gründen nicht im Moshpit sein können, gibt es bei meinen Open Airs einen ruhigen Bereich. Dort herrscht auch Rauch- und Saufverbot.“ – Ski Aggu

Ski Aggu macht, was viele Unternehmen noch üben. Er erkennt unterschiedliche Bedürfnisse an, schafft niederschwellige Teilhabe und tut das, ohne großes Aufhebens, aber mit viel Wirkung. Das ist Inklusion in der Praxis, einfach, direkt und wirksam.

Wo Unternehmen heute stehen

Viele Organisationen schreiben sich Diversität, Inklusion und Gleichberechtigung groß auf die Fahnen.

Bei vielen Unternehmen ist Diversity bereits Teil ihrer Unternehmensstrategie, aber nur wenige setzen diese auch in konkreten Maßnahmen um.

Aber was passiert, wenn das Licht ausgeht, wenn es keine Kameras gibt und keine großen Erklärungen mehr nötig sind? Dann zeigt sich, ob Unternehmen wirklich eine inklusive Kultur leben oder ob es beim Lippenbekenntnis bleibt.

Gerade im HR-Bereich erleben wir häufig ein Auseinanderklaffen von Anspruch und Realität:

  • Stellenausschreibungen sprechen offiziell alle an, aber die Anforderungen sind immer noch auf ein sehr homogenes Profil ausgerichtet.
  • Es gibt Diversity-Beauftragte, aber keine Zeit oder Ressourcen, ihre Arbeit wirklich wirken zu lassen.
  • Maßnahmen werden angekündigt, aber nicht umgesetzt, oder nach kurzer Zeit wieder eingestellt, weil sie „nicht den gewünschten Effekt“ hatten.

Dabei muss Inklusion nicht teuer oder kompliziert sein. Sie muss nur ernst gemeint sein.

Ski Aggu als HR-Vorbild? Warum nicht!

Ski Aggu ist kein HR-Manager. Er ist kein Diversity-Consultant. Er ist Rapper.

Und trotzdem, oder gerade deshalb, trifft er mit seinem Angebot einen Nerv.

Was er zeigt, ist Folgendes:

  • Er erkennt Bedürfnisse an, die oft übersehen werden.
  • Er schafft einfache Strukturen, um Teilhabe zu ermöglichen.
  • Er handelt. Nicht irgendwann, sondern jetzt.

Das alles ist übertragbar auf die Arbeitswelt.

Denn genau darum geht es auch im HR-Bereich:

  • Menschen sollen sich sicher, gesehen und respektiert fühlen.
  • Unterschiede sollen nicht als Störfaktor, sondern als Bereicherung wahrgenommen werden.
  • Es braucht keine riesigen Programme, oft genügt ein bewusster Perspektivwechsel.

Ski Aggu richtet eine Ruhezone ein. Unternehmen könnten z.B.:

  • Räume für Rückzug und Reizarmut in Großraumbüros anbieten.
  • Flexible Arbeitsmodelle für neurodivergente Menschen (z. B. Fokusphasen, Homeoffice ohne Kamera)
  • Transparente, vereinfachte Bewerbungsprozesse (barrierefrei, verständlich, multikanalig)
  • Check-ins in Meetings: Wie geht’s dir heute? (emotionales Klima sichtbar machen)
  • Rücksichtnahme bei Meetingstrukturen (z. B. Stille-Phasen, Pausen, feste Abläufe) fördern.
  • Hybride Veranstaltungen so organisieren, dass alle mitmachen können, egal, ob introvertiert, neurodivergent, schwanger oder gesundheitlich eingeschränkt.
  • Inclusive Leadership Trainings für Führungskräfte mit Fokus auf Empathie, Sprache & Vorbildrolle durchführen

Die Umsetzung kostet wenig, aber der Effekt ist groß. Es ist nicht immer Budget, das fehlt, oft ist es der Mut zur Umsetzung.

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Praxis statt Perfektion

Viele Unternehmen scheuen sich vor dem ersten Schritt, weil sie glauben, alles gleich perfekt machen zu müssen, der gute alte Perfektionismus eben. So führt die Angst vor Shitstorms, ungewollter Kritik oder „falschen“ Formulierungen oft zu Stillstand.

Doch so gut wie niemand verlangt Perfektion, aber, Authentizität. Jede und jeder spürt, wenn Unternehmen es ernst meinen, oder Maßnahmen nur gemacht werden, um das Employer Branding aufzupolieren.

Hier sind einige Fragen, die sich HR-Teams stellen können:

  • Sind unsere Meetings inklusiv moderiert (Redeanteile, Rücksicht auf Introvertierte, Technikzugang)?
  • Gibt es Rückzugsorte oder „stille Zonen“ im Büro?
  • Werden in Beförderungen auch weniger „laute“ Talente gesehen?
  • Welche Formate ermöglichen es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung oder chronischer Erkrankung, aktiv mitzuwirken?
  • Nimmt unser Onboarding-Prozess, auf verschiedene Lerntypen Rücksicht?

All das braucht keine Millionenbudgets. Nur Bewusstsein und die Bereitschaft, zuzuhören.

Vielfalt wirklich denken

DE&I ist längst mehr als Genderquote und Regenbogenlogo im Pride Month.

Es umfasst u. a.:

  • Neurodiversität (z. B. ADHS, Autismus, Hochsensibilität)
Leeres Fußballstadion.
DE&I umfasst vor allem auch Neurodiversität, unter anderem Autismus.
  • Soziale Herkunft (Chancengleichheit für Menschen ohne akademisches Elternhaus)
Leeres Fußballstadion.
HR sollte Chancengleichheit für ALLE schaffen. Es wird oft unterschätzt, aber dazu zählt auch, Entwicklungsprogramme oder Talentprogramme für Menschen ohne akademische Bildung zu schaffen.
  • Alter (Vermeidung von Altersdiskriminierung und Generationenbindung)
Leeres Fußballstadion.
Vor allem ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine wichtige Ressource für Unternehmen. Auch diese gilt es weiterzuentwickeln und zu fördern.
  • Elternschaft und Care-Arbeit
Leeres Fußballstadion.
DE&I umfasst auch Familienfreundlichkeit. HR sollte zum Beispiel Elternzeitangebote, flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten schaffen.
  • Religion und Weltanschauung
Leeres Fußballstadion.
Ohne Offenheit, Integration und Respekt vor allen Religionen und Weltanschauungen, ist DE&I nicht vollumfänglich.

Impulse für HR:

  • Mentor*innen-Programme generationenübergreifend denken
  • Karrierepfade für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit nicht-akademischem Background fördern
  • Talentprogramme für unterrepräsentierte Gruppen, mit Fokus auf Stärken, nicht Defizite
  • Elternzeit-Modelle für Väter und Co-Eltern standardisieren

So führte SAP zum Beispiel einen „Autism at Work“-Hiring-Prozess mit speziell geschulten Interviewerinnen und Interviewern ein. Henkel führte acht Wochen bezahlte Elternzeit für alle ein, weltweit und die Deutsche Bahn setzt auf gezieltes Karrieremanagement für Frauen, mit Fokus auf strukturelle Veränderung, nicht nur Einzelpersonen.

Eine neue HR-Kultur mit DE&I

Zurück zu Ski Aggu. Seine Konzerte stehen für laute Musik, Bewegung, Energie, aber auch für Achtsamkeit.

Und genau diese Balance ist auch für moderne Unternehmenskulturen essenziell.

  • Wer nur auf Performance setzt, verliert die Menschen.
  • Wer nur über Diversity spricht, aber nie handelt, verliert Glaubwürdigkeit.
  • Wer beides verbindet, Leistung und Menschlichkeit, gewinnt.

Es geht nicht um einen neuen DE&I-Hype. Sondern um ein neues Verständnis davon, was gute Arbeit ausmacht.

Ein Konzert ist dann gut, wenn alle mitfeiern können.

Ein Unternehmen ist dann gut, wenn alle mitarbeiten können, unabhängig von ihren Voraussetzungen.

Fazit: DE&I muss nicht laut sein, aber sichtbar

Wenn ein junger Künstler wie Ski Aggu zeigen kann, wie einfach Inklusion sein kann, warum nicht auch HR?

Manchmal ist der Schlüssel zur Veränderung nicht ein neuer Prozess, sondern ein neuer Blick. Ein Perspektivwechsel, ein offenes Ohr, eine kleine Geste.

Denn gute Unternehmenskultur entsteht nicht durch Konzepte. Sie entsteht durch Haltung.

Und vielleicht ist das die wichtigste HR-Kompetenz der Zukunft:

  • Einfach mal machen. Ohne Angst. Ohne Perfektion. Aber mit Überzeugung.

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