Stellen Sie sich vor, Sie betreten Ihr Büro und die Welt hat sich über Nacht verändert.
Statt umständlicher E-Mails kommunizieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun per Hologramm. Meetings werden von einer KI moderiert und Ihr neuer Kollege ist ein Roboter, der Ihnen den besten Kaffee der Stadt macht. Science-Fiction? Nein, nur ein möglicher Blick in die Zukunft der Arbeitswelt.
Doch um in dieser neuen Welt nicht nur mitzuhalten, sondern sie aktiv mitzugestalten, benötigen wir sie: die Future Skills.
Future Skills – Was steckt hinter den Superkräften?
Future Skills sind die Fähigkeiten, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den kommenden Jahren brauchen werden, um erfolgreich und produktiv zu bleiben.
In einer Welt, in der Maschinen immer mehr Routineaufgaben übernehmen, liegt der Fokus zunehmend auf menschlichen Stärken wie Kreativität, Empathie und der Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen.
Dabei geht es um weit mehr als nur technisches Know-how. Unternehmen benötigen Teams, die flexibel sind, sich kontinuierlich weiterentwickeln und mit neuen Herausforderungen souverän umgehen.
Das Future Skills Framework bietet hier eine Orientierungshilfe und zeigt auf, welche Kompetenzbereiche in Zukunft besonders wichtig sein werden.
Das Future Skills Framework
Der Stifterverband, eine Gemeinschaftsinitiative aus Unternehmen und Stiftungen zur ganzheitlichen Förderung von Bildung, Wissenschaft und Innovation, hat zusammen mit der Unternehmensberatung McKinsey ein Future Skills Framework entwickelt. Es unterteilt diese essenziellen Kompetenzen in drei Hauptbereiche:
Technologische Superkräfte – Mehr als nur IT-Wissen
Ja, Künstliche Intelligenz, Automatisierung und digitale Plattformen bestimmen immer mehr den Arbeitsalltag. Doch die wahre Herausforderung besteht darin, diese Technologien sinnvoll einzusetzen und sie in bestehende Prozesse zu integrieren.
Wichtige technologische Future Skills sind daher:
- Datenanalyse & Big Data: Wer aus Daten kluge Entscheidungen ableiten kann, gibt seinem Unternehmen einen echten Wettbewerbsvorteil.
- Web-Entwicklung & Nutzerzentriertes Design (UX): Die Beherrschung von Programmiersprachen für die Back- und Frontend-Entwicklung von Web-Applikationen, insbesondere für mobile Anwendungen, kombiniert mit der Fähigkeit, intuitive und funktionale Nutzererlebnisse zu gestalten, ist eine essenzielle Kompetenz der Zukunft.
- Künstliche Intelligenz & Automatisierung: KI wird nicht nur in der IT wichtig sein, sondern z.B. auch in HR, Marketing oder Finance.
- Cybersecurity & Datenschutz: In einer Welt, die immer digitaler wird, ist der Schutz sensibler Daten ein Muss.
- Cloud Computing & Blockchain: Diese Technologien revolutionieren Geschäftsmodelle und bieten neue Möglichkeiten zur Prozessoptimierung.
Digitale & methodische Superkräfte – Effizienz neu denken
Nicht nur das Beherrschen neuer Technologien ist wichtig, sondern auch der richtige Umgang mit digitalen Prozessen. Effizienzsteigerung bedeutet nicht mehr „schneller arbeiten“, sondern „smarter arbeiten“.
Wichtige digitale Future Skills:
- Agiles Arbeiten & Design Thinking: Unternehmen, die flexibel und innovationsfreudig sind, haben einen klaren Vorteil.
- Digitale Kollaboration: Remote Work, internationale Teams und vernetzte Plattformen erfordern eine neue Form der Zusammenarbeit.
- Medienkompetenz & kritisches Denken: Informationen gezielt bewerten und Fake News erkennen, das wird essenziell in einer digitalisierten Arbeitswelt.
- Selbstgesteuertes Lernen: Wissen veraltet schneller als je zuvor, kontinuierliche und vor allem auch die digitale Weiterbildung ist daher der neue Standard.
Transformative Superkräfte – Die wahren Gamechanger
Technologien können noch so fortschrittlich sein, ohne die richtigen menschlichen Fähigkeiten werden sie nicht effektiv genutzt. Hier kommen die „Soft Skills“ ins Spiel, die heute mehr denn je den Unterschied machen.
Wichtige transformative Future Skills:
- Kritisches Denken & Problemlösung: Komplexe Herausforderungen erfordern innovative Lösungen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit diesen Fähigkeiten sind Gold wert.
- Unternehmerisches Denken: Wer unternehmerisch und eigenständig handelt, treibt Innovationen voran, auch als Angestellte oder Angestellter.
- Emotionale Intelligenz & Empathie: In einer automatisierten Welt bleiben zwischenmenschliche Fähigkeiten das Herzstück guter Zusammenarbeit.
- Resilienz & Adaptionsfähigkeit: Die Bereitschaft, sich anzupassen und aus Krisen gestärkt hervorzugehen, ist essenziell.
Weitere Details? Die gibt es in dem durch den Stifterverband und McKinsey veröffentlichten Diskussionspapier „Future Skills: Welche Kompetenzen in Deutschland fehlen“.
Das könnte Sie auch interessieren: Die Zukunft von HR-Diagnostics: Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung
Warum Future Skills der Schlüssel der Zukunft sind
HR spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung dieser Fähigkeiten im Unternehmen.
Sie sind die Architekten der Transformation, sei es durch die Rekrutierung der richtigen Talente, die Entwicklung einer Lernkultur oder auch die strategische Personalentwicklung.
Drei Gründe, warum Future Skills im HR-Management also entscheidend sind:
- Automatisierung & KI: HR-Prozesse wie Recruiting, Performance Management oder Mitarbeiterbindung werden immer datengetriebener. HR-Teams müssen diese Technologien verstehen und einsetzen können.
- Globale Vernetzung: Remote Work und internationale Teams sind die neue Normalität, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen die richtigen Skills, um damit umzugehen.
- Talententwicklung & -bindung: Wer eine Lernkultur etabliert, erhöht nicht nur die Innovationskraft des Unternehmens, sondern verbessert auch die Mitarbeiterzufriedenheit.
Wie Future Skills fördern?
Future Skills sind keine theoretischen Konstrukte, sie müssen aktiv gefördert werden.
Hier sind einige bewährte Methoden, um Ihre Teams für die Zukunft fit zu machen:
Weiterbildung & digitale Lernplattformen
- Plattformen wie LinkedIn Learning, Coursera oder Udemy bieten zahlreiche praxisnahe Kurse. Investieren Sie in Lernbudgets und personalisierte Weiterbildungsangebote.
Learning by Doing
- Neue Technologien ausprobieren, Experimente wagen und Fehler als Lernchance begreifen, so entsteht echtes Wissen.
Networking & unternehmensinterne Communities
- Lernzirkel, Peer-Learning-Gruppen und interdisziplinäre Teams sind wertvolle Werkzeuge, um Wissen zu teilen und Synergien zu schaffen.
Kultur des lebenslangen Lernens etablieren
- Fördern Sie eine offene Lernkultur, in der sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Angst vor Fehlern weiterentwickeln können. Mentoring-Programme oder „Lunch & Learn“-Sessions sind hier besonders effektiv.
Fazit: Zukunft gestalten statt Zukunft abwarten
Die Zukunft der Arbeit ist nicht nur ein Trendthema, sie passiert jetzt.
Sie haben die Möglichkeit, den Wandel aktiv mitzugestalten und Ihre Teams fit für morgen zu machen. Future Skills sind keine „Nice-to-have“-Fähigkeiten, sondern unverzichtbare Superkräfte, um in einer sich rasant verändernden Arbeitswelt erfolgreich zu sein.
Also, welche Superkräfte möchten Sie als nächstes entfesseln?