Prämienlohn

Eine Frau in einem beigen Blazer sitzt an einem weißen Tisch vor einem Computer und tippt den Prämienlohn für Mitarbeiter ein.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Prämienlohn ist eine zusätzliche, vertraglich festgelegte Zahlung zum Grundgehalt, die auf messbarer Mehrleistung basiert und motivierend wirken soll.
  • Der Prämienlohn motiviert Mitarbeiter, da sie direkt von ihrer eigenen Leistung profitieren.
  • Trotz Prämienlohn muss das Grundgehalt über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen.

Was ist der Prämienlohn?

Ein Prämienlohn ist eine zusätzliche Zahlung zum Grundgehalt, die vertraglich festgelegt wird. Im Gegensatz zu einmaligen Prämien oder Jahresboni wird der Prämienlohn nicht pauschal, sondern aufgrund einer messbaren Mehrleistung ausgezahlt.

Wenn diese Mehrleistung innerhalb eines Monats erbracht wird, erfolgt die Auszahlung des Prämienlohns zusammen mit dem nächsten Grundgehalt. Da der Prämienlohn optional ist, muss das Grundgehalt in jedem Fall über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen.

Hauptsächlich wird der Prämienlohn in den Bereichen der Produktion, Entwicklung, Forschung und Verkauf eingesetzt.

Ziel des Prämienlohns ist es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu höheren Leistungen zu motivieren und die Produktivität des Unternehmens zu steigern.

Beispiele des Prämienlohns

Wie erwähnt, muss der Prämienlohn an messbare Mehrleistung geknüpft werden. Diese Mehrleistung kann jedoch unterschiedlich aussehen:

Qualitätsprämie

Die Qualitätsprämie basiert auf der Bewertung der Arbeitsqualität. Eine umfassende Qualitätskontrolle ist jedoch nicht immer einfach umzusetzen, da es in vielen Fällen zu zeitaufwendig und personalintensiv wäre, jedes einzelne Produkt auf seine Qualität zu überprüfen.

Stattdessen wird häufig die Menge an Ausschussware oder Reklamationen als Kennzahl für die Qualitätsprämie herangezogen. Diese Methode erleichtert die Leistungserfassung. Es ist allerdings nicht ganz einfach, diese Kennzahl auf einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herunterzubrechen.

Quantitätsprämie

Die Quantitätsprämie zielt auf eine vertraglich festgelegte Produktionsmenge ab, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erreicht werden muss. Dabei wird nicht jedes einzelne produzierte Stück bewertet, sondern eine größere Gesamtmenge. Diese Prämie ist besonders sinnvoll bei Produkten, deren Herstellung nicht immer gleich viel Zeit in Anspruch nimmt.

Die Zeitspanne, in der das Mengenziel erreicht werden muss, kann variieren und wird im Arbeitsvertrag festgelegt. Diese Vorgabe kann sich auf eine Schicht, aber auch auf eine Stunde beziehen.

Sparprämie

Bei der Sparprämie soll der Materialverbrauch gesenkt werden. Die Reduktion kann anhand prozentualer Abweichungen gemessen werden, die in der Produktion erfasst werden.

Ein Beispiel hierfür ist die Herstellung von Holzprodukten. Bei der Bearbeitung von Holz fällt regelmäßig Verschnitt an. Wenn der Verschnitt um den Prozentsatz X geringer ist als im gleichen Monat des Vorjahres, hat die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter das Ziel erreicht und erhält die Prämie.

Nutzungsprämie

Die Nutzungsprämie bezieht sich auf die Minimierung von Leerlauf- und Wartezeiten bei Maschinen und Geräten. Ziel ist es, diese Zeiten so kurz wie möglich zu halten, um die Arbeitszeit optimal zu nutzen. Eine effiziente Auslastung der Maschinen verringert zudem den Verlust, der bei Ausfällen oder Reparaturen entstehen kann.

Terminprämie

Sofern die Produktion oder andere Leistungen termingerecht oder sogar schneller als die Vorgabe war, ausgeführt werden, wird eine Terminprämie ausgezahlt.

Die Terminprämie wird jedoch nur selten genutzt, da Deadlines nur selten von einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingehalten werden. Abgesehen davon spielen insbesondere in der Produktion häufig externe Faktoren wie beispielsweise Lieferanten eine große Rolle, auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keinen Einfluss haben.

Zusätzlich gibt es weitere Prämien wie beispielsweise die Ideenprämie, die Einzelprämie oder die Gruppenprämie. Diese werden aber nur selten genutzt. Daher werden sie hier auch nicht weiter ausgeführt.

Vorteile des Prämienlohns

Der Prämienlohn wirkt motivierend, da Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt von ihrer eigenen Leistung profitieren. Allerdings ist es wichtig, die Prämienziele realistisch zu setzen. Sind die Ziele zu hoch und kaum erreichbar, führt das eher zu Frustration statt Motivation.

Außerdem sollte das Grundgehalt trotz des Prämienlohns nicht zu niedrig ausfallen, da dies potenzielle Bewerberinnen und Bewerber abschrecken könnte.

Unterschied Prämienlohn und Akkordlohn

Beim Prämienlohn sind die Messparameter flexibel und können kombiniert werden, zum Beispiel in Bezug auf Zeit und Leistung. Im Gegensatz dazu basiert der Akkordlohn ausschließlich auf der Menge, die eine Mitarbeiterin, ein Mitarbeiter oder eine Gruppe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in einer bestimmten Zeiteinheit erreicht.

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