Das Wichtigste in Kürze:
- Eine Stellenbeschreibung dient als Grundlage für die Erstellung von Stellenanzeigen.
- Sie umfasst neben der Stellenbezeichnung auch Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Anforderungen, Berichtslinien und Arbeitszeit.
- Die Stellenbeschreibung spielt im Arbeitsrecht eine wichtige Rolle, insbesondere im Zusammenhang mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG).
- Stellenanzeigen müssen geschlechtsneutral formuliert sein und dürfen keine diskriminierenden Formulierungen enthalten.
Inhalt
- Was ist eine Stellenbeschreibung?
- Inhalt einer Stellenbeschreibung
- Die Bedeutung der Stellenbeschreibung im Arbeitsrecht
- Stellenanzeigen und das AGG: Ein Leitfaden für Arbeitgeber
- Pflicht zur Dokumentation und AGG-konforme Gestaltung
- Praktische Tipps für die Erstellung von AGG-konformen Stellenanzeigen:
Was ist eine Stellenbeschreibung?
Eine Stellenbeschreibung enthält die wesentlichen Anforderungen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten einer bestimmten Position innerhalb eines Unternehmens.
Sie dient nicht nur der internen Klarheit und Strukturierung von Arbeitsprozessen, sondern auch der Rekrutierung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, da sie als Grundlage für die Erstellung von Stellenanzeigen verwendet wird. Eine präzise und gut formulierte Stellenbeschreibung hilft, Missverständnisse zu vermeiden und stellt sicher, dass alle Beteiligten – sowohl Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber als auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – die Erwartungen an die Position verstehen.
Inhalt einer Stellenbeschreibung
Der Inhalt einer Stellenbeschreibung umfasst in der Regel verschiedene Schlüsselaspekte der jeweiligen Position.
- Stellenbezeichnung: Der genaue Titel der Position, der den Tätigkeitsbereich beschreibt.
- Aufgaben und Verantwortlichkeiten: Eine detaillierte Auflistung der Hauptaufgaben und Verantwortlichkeiten, die mit der Position verbunden sind. Dies umfasst sowohl alltägliche Aufgaben als auch langfristige Projekte.
- Anforderungen: Qualifikationen, Fähigkeiten und Kenntnisse, die der Bewerber oder die Bewerberin mitbringen sollte, wie beispielsweise fachliche Qualifikationen oder persönliche Eigenschaften.
- Berichtslinien: Die Hierarchie innerhalb des Unternehmens, an die die Position gebunden ist, sowie die Führungsebene.
- Arbeitszeit: Angaben zur Arbeitszeit, z. B. Vollzeit oder Teilzeit, und eventuelle Flexibilität.
Zusätzlich können auch Informationen zur Vergütung, zum Arbeitsort und zu den Entwicklungsmöglichkeiten in der Stellenbeschreibung enthalten sein.
Die Bedeutung der Stellenbeschreibung im Arbeitsrecht
Die Stellenbeschreibung ist nicht nur ein Instrument zur Klarstellung der Anforderungen einer Position, sondern spielt auch eine Rolle im rechtlichen Kontext.
Sie kann dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und die Pflichten von Arbeitgebern und Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmern transparent zu machen. Besonders wichtig ist hierbei der Bezug zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG). In Bezug auf die Gestaltung von Stellenanzeigen und der Stellenbeschreibung muss darauf geachtet werden, dass keine Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft oder anderen geschützten Merkmalen erfolgt.
Stellenanzeigen und das AGG: Ein Leitfaden für Arbeitgeber
Die Erstellung von Stellenanzeigen ist eng mit der Stellenbeschreibung verbunden, da sie häufig auf den Inhalten der Beschreibung basiert. Doch bei der Formulierung von Stellenanzeigen müssen Arbeitgeber sicherstellen, dass diese den Anforderungen des AGG entsprechen, um Diskriminierungen zu vermeiden.
Das AGG verbietet Diskriminierungen aufgrund von:
- Geschlecht
- ethnischer Herkunft
- Religion oder Weltanschauung
- Behinderung
- Alter
- sexueller Identität
Dies bedeutet, dass Stellenanzeigen geschlechtsneutral formuliert und diskriminierende Begriffe wie „jung und dynamisch“ vermieden werden müssen. Zudem sollten Formulierungen wie „körperlich uneingeschränkt leistungsfähig“ oder „deutsch als Muttersprache“ nicht verwendet werden, da sie bestimmte Bewerbergruppen ausschließen können.
Pflicht zur Dokumentation und AGG-konforme Gestaltung
Die Stellenbeschreibung und die zugehörige Stellenanzeige sind also von zentraler Bedeutung, um rechtliche Konflikte zu vermeiden. Wird eine Stellenanzeige nicht AGG-konform gestaltet und eine ablehnende Bewerberin oder ein ablehnender Bewerber fühlt sich diskriminiert, kann dies zu Schadensersatzforderungen führen.
Daher sollten Unternehmen sicherstellen, dass sie alle rechtlichen Anforderungen einhalten und im Einstellungsprozess eine ordnungsgemäße Dokumentation führen.
Praktische Tipps für die Erstellung von AGG-konformen Stellenanzeigen:
- Geschlechterneutrale Sprache: Verwenden Sie Formulierungen wie „Mitarbeitende“ statt „Mitarbeiter“ und vermeiden Sie stereotype Begriffe.
- Vermeidung von Altersangaben: Statt „junge dynamische Mitarbeiter gesucht“ ist es besser, „motivierte Mitarbeitende“ zu suchen.
- Diversität betonen: Fügen Sie in die Anzeige einen Hinweis auf die Gleichbehandlung und die Akzeptanz von Vielfalt ein.
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