Vertrauensarbeitszeit

Ein Mann und eine Frau in jeweils weißen Oberteilen und dunkelblauen Hosen sitzen auf roten Sesseln. In der Mitte ist ein Beispieltisch im Zebralook, auf dem ein Laptop steht. Sie diskutieren über das Thema Vertrauensarbeitszeit.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Vertrauensarbeitszeit ist ein Arbeitszeitmodell, bei dem Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit eigenverantwortlich und flexibel gestalten können.
  • Ohne klare Zeiterfassung besteht das Risiko von unbezahlten Überstunden.
  • Daher sie sollte im Arbeitsvertrag klar geregelt werden, inklusive der Erfassung und Vergütung von Überstunden.
  • Trotz der Pflicht zur Zeiterfassung bleibt das Arbeitszeitmodell möglich, muss jedoch angepasst werden.

Was ist Vertrauensarbeitszeit?

Vertrauensarbeitszeit ist ein Arbeitszeitmodell, bei dem der Arbeitgeber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Flexibilität überträgt.

Im Rahmen dieses Arbeitszeitmodells entfällt die traditionelle Zeiterfassung; stattdessen liegt es in der Verantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre Arbeitszeit so zu organisieren, dass alle vereinbarten Aufgaben und Ziele fristgerecht erfüllt werden.

Dieses Modell beruht auf gegenseitigem Vertrauen und zielt darauf ab, die Eigenverantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken und ihnen mehr Freiheit bei der Gestaltung ihres Arbeitstages zu geben.

Vorteile und Herausforderungen

Die Vertrauensarbeitszeit bietet viele Vorteile.

Flexibilität: Sie ermöglicht es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ihre Arbeit flexibler zu gestalten, was besonders bei einer guten Work-Life-Balance unterstützt.

Mitarbeiterzufriedenheit: Die verbesserte Work-Life-Balance, mehr Vertrauen und Flexibilität steigern die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Zeitersparnis: Darüber hinaus entfällt für den Arbeitgeber der administrative Aufwand der Zeiterfassung.

Allerdings bringt dieses Modell auch Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf die Erfassung von Überstunden und die Einhaltung von Arbeitszeitgesetzen. Ohne eine klare Zeiterfassung besteht das Risiko, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unbezahlte Überstunden leisten oder die gesetzlichen Arbeitszeitregelungen überschreiten.

Vertrauensarbeitszeit und der Arbeitsvertrag

Die Regelung der Vertrauensarbeitszeit sollte klar im Arbeitsvertrag festgelegt werden.

Hierbei ist es wichtig, dass sowohl die Flexibilität als auch die Pflichten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer transparent definiert sind. Der Arbeitsvertrag sollte festlegen, ob und wie Überstunden erfasst und vergütet werden und welche Regelungen bei Nichterfüllung der Arbeitsaufgaben gelten. So kann sichergestellt werden, dass beide Seiten eine klare Vorstellung davon haben, wie die Vertrauensarbeitszeit funktioniert und welche Erwartungen damit verbunden sind.

Ist die Vertrauensarbeitszeit durch die Pflicht zur Zeiterfassung abgeschafft?

Die Einführung einer Pflicht zur Zeiterfassung nach dem Urteil des BAG aus September 2022 hat in der Praxis zu Diskussionen geführt, ob die Vertrauensarbeitszeit weiterhin möglich ist.

Grundsätzlich schließt die Pflicht zur Zeiterfassung die Vertrauensarbeitszeit jedoch nicht aus. Vielmehr muss das Modell angepasst werden, sodass die Arbeitszeiten erfasst und dokumentiert werden, um gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.

In der Praxis bedeutet dies, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwar weiterhin ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten können, diese jedoch dokumentiert werden müssen, um sicherzustellen, dass Arbeitszeitgesetze eingehalten werden.

Neugierig geworden?

Wir freuen uns darauf. Füllen Sie einfach das Formular aus – wir melden uns in kürzester Zeit bei Ihnen, um einen persönlichen Gesprächstermin zu vereinbaren
Mitarbeiterin sucht Kontakt via iPhone. Im Hintergrund Glaskasten