Job Crafting

Eine Frau in weißer Bluse und ein Mann in weißem Hemd sitzen in zwei roten Sesseln. Zwischen ihnen steht ein Beistelltisch im Zebra-Look. Sie schauen gemeinsam auf einen Laptop und besprechen das Thema Job Crafting.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Job Crafting ist ein aktiver Prozess, bei dem Mitarbeiter ihre Arbeit selbst gestalten, um ihre Zufriedenheit und Motivation zu steigern.
  • Es umfasst drei Hauptbereiche: Task Crafting (Aufgaben anpassen), Relational Crafting (Beziehungen gestalten) und Cognitive Crafting (Wahrnehmung anpassen).
  • Ziel ist es, die Arbeit an die persönlichen Stärken und Interessen anzupassen, um mehr Erfüllung und Motivation zu erfahren.
  • Job Crafting erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit, fördert Innovation und Kreativität, verbessert die Mitarbeiterbindung und optimiert die Nutzung von Fähigkeiten.

Was ist Job Crafting?

Job Crafting beschreibt den aktiven Prozess, bei dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeitsaufgaben, Beziehungen und Wahrnehmungen an ihre persönlichen Stärken und Bedürfnisse anpassen, um mehr Zufriedenheit und Motivation aus ihrer Arbeit zu ziehen.

Der Begriff wurde von den Wissenschaftlerinnen Amy Wrzesniewski und Jane E. Dutton entwickelt, die feststellten, dass der „perfekte Traumjob“ nicht existiert, aber Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchaus selbst dazu beitragen können, ihren Job nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Dies ist besonders wichtig in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft das Gefühl haben, in standardisierten Rollen zu verharren, die wenig Raum für persönliche Entfaltung lassen.

Die 3 Arten des Job Craftings

Job Crafting lässt sich in drei Hauptkategorien unterteilen, die jeweils unterschiedliche Aspekte der Arbeit betreffen:

  • Task Crafting: Beim taskbezogenen Crafting verändern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Aufgaben – sie können zusätzliche Aufgaben übernehmen, die besser zu ihren Stärken passen, oder ungeliebte Aufgaben reduzieren. Ein Beispiel wäre, wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter, sich für Marketing interessiert und Aufgaben aus diesem Bereich hinzufügt, obwohl er oder sie ursprünglich eine andere Rolle im Unternehmen hatte.
  • Relational Crafting: Hier geht es darum, die Beziehungen zu Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten gezielt zu gestalten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entscheiden bewusst, mit wem sie zusammenarbeiten möchten, und passen ihre Interaktionen an. Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter könnte zum Beispiel öfter mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen zusammenarbeiten, um neue Perspektiven zu gewinnen und die beruflichen Netzwerke zu erweitern.
  • Cognitive Crafting: Diese Form des Craftings betrifft die eigene Wahrnehmung der Arbeit. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reflektieren über den Sinn ihrer Aufgaben und versuchen, ihre Arbeit in einen größeren Kontext zu stellen, um die Bedeutung der eigenen Rolle besser zu verstehen. Man könnte zum Beispiel erkennen, dass die eigenen Aufgaben zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit beitragen, was mehr Motivation verleiht.

Die Umsetzung des Job Craftings

Job Crafting darf nicht ganz willkürlich geschehen. Es braucht einen strukturierten Ansatz, damit es sowohl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch für das Unternehmen von Nutzen ist.

Ein effektiver Leitfaden für die Umsetzung könnte darin bestehen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Beginn des Job Craftings einen Fragebogen erhalten, der darauf basiert ihre Aufgaben, Beziehungen und Wahrnehmungen zu evaluieren. Dies hilft dabei, gezielt zu bestimmen, welche Anpassungen sinnvoll sind. Die Veränderung erfolgt in Absprache mit der Führungsebene, um sicherzustellen, dass die Anpassungen den Unternehmenszielen entsprechen und die Teamdynamik nicht negativ beeinflusst wird.

Vorteile von Job Crafting

Job Crafting bietet zahlreiche Vorteile für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch dem Unternehmen:

  • Motivation und Zufriedenheit: Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit nach ihren Stärken und Interessen gestalten können, steigt ihre Motivation und Zufriedenheit erheblich.
  • Mitarbeiterbindung: Job Crafting trägt dazu bei, die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern, was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass talentierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.
  • Förderung von Innovation und Kreativität: Durch das Übernehmen neuer Aufgaben oder das Ändern von Arbeitsbeziehungen entstehen oft kreative Ideen und innovative Ansätze, die dem Unternehmen zugutekommen können.
  • Optimierung von Fähigkeiten: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln, was zu einer besseren Gesamtleistung führt.

Nachteile von Job Crafting

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen, die beim Job Crafting bedacht werden müssen:

  • Unrealistische Erwartungen: Nicht alle Wünsche oder Änderungen können in die Tat umgesetzt werden, was zu Frustration führen kann, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keine Zustimmung von ihren Führungskräften erhalten.
  • Unklare Rollenverteilung: Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu viel Einfluss auf die Gestaltung ihrer Aufgaben nehmen, kann dies zu Verwirrung in Bezug auf Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten führen.
  • Fehlende Unterstützung durch Führungskräfte: Job Crafting funktioniert nur, wenn es von der Führungsebene aktiv unterstützt wird. Fehlt diese Unterstützung, kann es sein, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich mit ihren Anpassungen allein gelassen fühlen.

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Mitarbeiterin sucht Kontakt via iPhone. Im Hintergrund Glaskasten